WM-Medaille oder gesunde Hand?
Ramon Zenhäusern in der Daumen-Falle!

Daumen hoch oder Daumen runter? Ramon Zenhäusern (26) kann diese Frage trotz einer aussergewöhnlichen Leistung nicht beantworten.
Publiziert: 20.12.2018 um 17:39 Uhr
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Ramon Zenhäusern hat in seiner Weltcup-Karriere zwei Podestplätze (1 in Stockholm, 3 in Kranjska Gora) eingefahren. Beim Saalbach-Slalom fährt der Doppelmeter auf den zehnten Rang. Gemessen an den extrem schwierigen Umständen darf dieses auf den ersten Blick eher unspektakuläre Ergebnis als ähnlich wertvoll wie ein Platz auf dem «Stockerl» gewertet werden. Zenhäusern: «Nachdem ich mich letzten Sonntag im Training am Daumen verletzt habe, hat anfänglich alles darauf hingedeutet, dass ich nicht um eine Operation herumkomme und ich deshalb die Saison abbrechen muss. Aber jetzt hat es dank einer Spezialschiene und einem Tape trotz allem ganz gut funktioniert.»

Trotzdem steht unser Slalom-Riese vor einer grossen Knacknuss: Gemäss seinem Vertrauensarzt ist die Spezialschiene auf Dauer für den lädierten linken Daumen ( Abriss eines Seitenbands beim Grundgelenk) keine Lösung. «Ich werde in dieser Angelegenheit von Dr. Schweizer, einer der grössten Kapazitäten auf diesem Gebiet, behandelt. Und er hat mir klipp und klar gesagt, dass ich vielleicht für den Rest des Lebens nie mehr ein Glas richtig in die Hand nehmen kann, wenn ich sie in den nächsten zwei Wochen nicht operieren lasse.»

WM-Medaille oder unters Messer?

Weil eine Operation des Daumens im Normalfall eine Wettkampf-Pause von acht Wochen zur Folge hätte, wird Zenhäusern in den nächsten Tagen die schwierigste Entscheidung seiner Karriere treffen müssen: Setzt er für eine WM-Medaille seine Hand aufs Spiel? Oder begibt er sich doch unters Messer? «Ich weiss im Moment wirklich nicht, was ich tun soll. Ich werde sicher am Samstag in Madonna die Campiglo starten. Aber vielleicht könnte ich ja doch noch an der WM teilnehmen, wenn ich mich am Sonntag operieren lassen würde.»

Ramon Zenhäusern steht vor der schwierigsten Entscheidung seiner Karriere.
Foto: Getty Images
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Am Sonntag ist der 23. Dezember, die WM im Slalom in Are steht sieben Wochen später auf dem Programm. Fast 34 Jahre nachdem Pirmin Zurbriggen vor der WM in Bormio die Ski-Schweiz mit seinem lädierten Knie beschäftigt hat, liefert und jetzt also mit Zenhäusern erneut ein Oberwalliser den Daumen der Nation.

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