Ski-WM in St. Moritz
Beat Feuz holt Gold!

Jaaaaaaa! Beat Feuz (30) krallt sich in der Abfahrt an der Heim-WM in St. Moritz sensationell die Goldmedaille! Titelverteidiger Patrick Küng verpasst Edelmetall um lediglich zwei Hundertstel.
Publiziert: 12.02.2017 um 14:48 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:25 Uhr
Raphael Bischof

Das Podest
Gold: Beat Feuz
Silber: Erik Guay +0.12
Bronze: Max Franz +0.37

So lief das Rennen
Auch wenn der Wettkampf auf verkürzter Strecke stattfindet – die WM-Abfahrt 2017 ist ein Kracher. 40'000 Fans, darunter Roger Federer, toben im Zielraum, als Carlo Janka mit der Nummer 1 eine erste Richtzeit aufstellt. Die Piste wird in der Folge immer schneller, es purzelt Bestzeit um Bestzeit. Top-Favorit Jansrud führt, als Patrick Küng mit Startnummer 10 die Operation Titelverteidigung in Angriff nimmt. Der Glarner erwischt unten trotz nicht allzu hohem Tempo eine Hammerlinie und donnert mit der exakt gleichen Zeit wie Jansrud über die Ziellinie. Wahnsinn! Doch es kommt noch besser. Viel, viel besser. Beat Feuz startet zwar verhalten, macht aber ab dem Mittelteil KEINEN Fehler mehr, bringt einen sensationellen Vorsprung von 39 Hundertsteln ins Ziel. Schweizer Doppelführung in der WM-Abfahrt: Die Ski-Nation Schweiz in purer Ekstase! Und Beat Feuz lässt seinen rechten Ski durch die Luft fliegen wie Didier Cuche zu seinen besten Zeiten. Ab sofort beginnt das grosse Zittern. Super-G-Weltmeister Erik Guay scheitert an der Zeit von Feuz nur knapp, verdrängt Küng aber auf den Bronze-Rang. Dann kommt Max Franz, wird Dritter und stösst Küng somit noch vom Podest. Wegen läppischen zwei Hundertsteln! Aber an Feuz kommt keiner mehr ran. Der 30-jährige Emmentaler ist Abfahrtsweltmeister, sorgt dafür, dass der Titel nach Küng-Gold in Beaver Creek 2015 in der Schweiz bleibt. Und Feuz schafft dieses Kunststück notabene an der Heim-WM!

Die weiteren Schweizer
4. Patrick Küng +0.39
21. Mauro Caviezel +1.23
23. Nils Mani +1.35
28. Carlo Janka +1.73

Das Wetter
Nach der gestrigen Absage spielt das Wetter auch heute nicht zu hundert Prozent mit. 45 Minuten vor Rennbeginn entscheidet die Jury, den Start nach weiter unten zu verlegen. Eine Nebelbank unterhalb des «Freien Falls» lässt kein Wettkampf von ganz oben zu. 

Erste Reaktionen
Beat Feuz unmittelbar nach der Zieleinfahrt gegenüber SRF: «Heute ist etwas Grosses möglich für mich. Es war sicher eine geniale Fahrt.» Als klar ist, dass er Weltmeister ist, sagt Feuz: «Der Druck war da. Ein solches Rennen hat man nur einmal im Leben. Eine Abfahrt an der Heim-WM. Und diese zu gewinnen – das ist unglaublich.»

Dann umarmt Gold-Feuz Eltern und Freundin Katrin. «Meine Eltern haben mich immer unterstützt. In letzter Zeit war es sicher meine Freundin, die mir am nächsten stand. Wir sind schon ewig zusammen.»

Freundin Katrin Triendl denkt in der Stunde des grössten Triumphs auch an die schwierige Verletzungszeit: «Heute ist ein Beispiel dafür, dass irgendwann alles gut kommt im Leben. Alles kommt zurück.»

Stimmen
Beat Feuz:
«Das ist unfassbar. Ich realisiere es noch nicht wirklich.»
Patrick Küng hadert mit Rang 4: «Ob zwei Hunderstel oder nicht spielt keine Rolle. Ein vierter Platz ist scheisse.» Küng wäre gern mit Feuz auf dem Podest gestanden. Wie 2015 in Beaver Creek als Küng Gold und Feuz Bronze holte.

Weitere Stimmen im Video!

Der Medaillenspiegel
YES! Dank Feuz-Gold sind wir wieder alleine an der Spitze.

1. Schweiz: 2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze.
2. Österreich: 1x Gold, 1x Silber, 2x Bronze.
3. Kanada: 1x Gold, 1x Silber, 1x Bronze.

So gehts weiter
Der Super-Sonntag mit zwei WM-Abfahrten ist durch. Aber schon morgen Montag gehts weiter in St. Moritz. Die Männer kämpfen ab 10 Uhr in der Kombi um den nächsten Medaillensatz, die Frauen pausieren.

Externe Inhalte
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Alle Schweizer Abfahrts-Weltmeister

1931 Mürren Walter Prager

1933 Innsbruck Walter Prager

1934 St. Moritz David Zogg

1936 Innsbruck Rudolf Rominger

1970 Gröden Bernhard Russi

1972 Sapporo Bernhard Russi

1985 Bormio Pirmin Zurbriggen

1987 Crans-Montana Peter Müller

1991 Saalbach-Hinterglemm Franz Heinzer

1993 Morioka Urs Lehmann

1997 Sestriere Bruno Kernen

2015 Vail/Beaver Creek Patrick Küng

2017 St. Moritz Beat Feuz

13 Schweizer Sieger in 44 WM-Abfahrten (29,5 Prozent Schweizer Sieg-Quote)

1931 Mürren Walter Prager

1933 Innsbruck Walter Prager

1934 St. Moritz David Zogg

1936 Innsbruck Rudolf Rominger

1970 Gröden Bernhard Russi

1972 Sapporo Bernhard Russi

1985 Bormio Pirmin Zurbriggen

1987 Crans-Montana Peter Müller

1991 Saalbach-Hinterglemm Franz Heinzer

1993 Morioka Urs Lehmann

1997 Sestriere Bruno Kernen

2015 Vail/Beaver Creek Patrick Küng

2017 St. Moritz Beat Feuz

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