«Werde Russi um Rat fragen»
So plant Girardelli seinen Ski-Job beim SRF

Der gebürtige Österreicher Marc Girardelli (53) hat für Luxembourg fünf Mal den Gesamtweltcup gewonnen. Im nächsten Winter wird der einstige Erz-Rivale von Pirmin Zurbriggen im SRF Skirennen kommentieren.
Publiziert: 30.04.2017 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:53 Uhr
Interview: Marcel W. Perren

Marc, haben Sie schon einen Termin zum Fettabsaugen fixiert?

Marc Girardelli: Warum sollte ich?

Sie sind der neue Russi. Und der alte Russi hat kein Gramm Fett an seinem Körper...

Marc Girardelli hat seit den 90er-Jahren die Helikopter-Lizenz.
Foto: Sven Thomann
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Darum hat Bernhard im Gegensatz zu mir auch nie einen Slalom gewonnen. Um gegen die massiven Torstangen bestehen zu können, braucht es eben auch ein paar gut gepolsterte Stellen am Körper. Und deshalb kann ich ganz gut damit leben, dass ich von meiner Figur her eher an Russis einstigen Widersacher Roland Collombin erinnere.

Werden Sie für Ihren neuen Job als SRF-Ski-Experte auch keine Tipps von Vorgänger Russi einholen.

Doch, ich will mich in den nächsten Wochen auf jeden Fall länger mit Bernhard unterhalten. Ich will ihn zwar in der Art des Kommentierens nicht kopieren. Aber weil er das Schweizer Publikum sehr viel besser kennt als ich, wird er mir sicher sagen können, was ich als gebürtiger Vorarlberger am SRF-Mikrofon tunlichst vermeiden sollte.

Der Kult-Spruch des Urners Russi war «das chad er«. Wie sagt man das in Ihrem Lustenauer Dialekt?

Ziemlich simpel «das kannar – odr ou nö». Und wenn ein Rennfahrer über einen Stein fährt, kommentiert der Vorarlberger: «Do heat ar an Stouö ärwüscht." Aber keine Angst, ich werde meine Sprache als SRF-Kommentator schon den Schweizer Dialekten anpassen können, schliesslich lebe ich seit den frühen 80er-Jahren in der Schweiz.

Haben sich eigentlich ihre früheren Schweizer Erz-Rivalen Peter Müller und Pirmin Zurbriggen seit Bekanntgabe ihrer neuen Tätigkeit schon bei Ihnen gemeldet?

Nein. Ich habe auch noch nichts von meinem Liechtensteiner Kumpel Marco Büchel gehört. Aber der ist jetzt wahrscheinlich ein bisschen angesäuert, weil er den Job als SRF-Ski-Experte wohl selber gerne gehabt hätte.

Sie besitzen seit den 90er-Jahren die Lizenz zum Helikopterfliegen. Werden sie mit dem Heli im Ski-Zirkus herumfliegen?

Helikopterfliegen ist für mich in erster Linie ein Hobby. Beruflich benutze ich den Hubschrauber nur dann, wenn es auch wirklich Sinn macht. Vielleicht werde ich das eine oder andere Rennen tatsächlich mit dem Heli besuchen, aber das wird sicher nicht oft vorkommen. Ich möchte im Ski-Zirkus nicht als dekadenter Prolet wahrgenommen werden. Ich will die Herzen der Schweizer TV-Zuschauer mit anständigen Auftritten gewinnen.

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