Vor dem Start singt und tanzt sie dazu
Alter Italo-Schlager macht Gisin heiss

Michelle Gisin (30) ist so gut drauf wie schon lange nicht mehr. Zuletzt fuhr sie wie entfesselt und schaffte die Rückkehr aufs Podest. Auch dank der Einstimmung mit einem über 40 Jahre alten Lied.
Publiziert: 04.01.2024 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2024 um 09:02 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Sie tanzt, sie singt, sie wirkt wie in Trance. Michelle Gisin (30) vertraut auch in diesem Winter auf ihre tradionelle musikalische Rennvorbereitung. Mit Kopfhörern in den Ohren und Helm auf dem Kopf bringt sie sich wenige Minuten vor dem Start in Wettkampf-Stimmung.

«Ich hoffe jeweils, in diesen Momenten nicht von den TV-Kameras eingefangen zu werden», sagt sie schmunzelnd. Zwischendurch passiert es dennoch – egal. Besonders ist das Lied, das Gisin in den letzten Wochen hörte: «Sarà perché ti amo» vom italienischen Duo Ricchi e Poveri. Übersetzt heisst es so viel wie «Das wird so sein, weil ich dich liebe» und stammt aus dem Jahr 1981.

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2021 schaffte es Michelle Gisin in Kranjska Gora zweimal aufs Podest – sie wurde Dritte und Zweite. Und 2024?
Foto: Getty Images
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«Schwanke zwischen Liebe und Hass»

Ein über 40 Jahre alter Italo-Schlager macht Gisin heiss? Genau so ist es. Zuletzt hatte er durchschlagende Wirkung – sie wurde in Lienz (Ö) Slalom-Dritte. «Vor allem im Slalom ist das recht lustig, da muss ich schmunzeln», sagt sie. Der Grund: In der ersten Zeile Klassikers heisst es: «Che confusione!» (Deutsch: Was für ein Durcheinander!), ehe es mit «Sarà perché ti amo» weitergeht.

Gisin: «Das passt wie die Faust aufs Auge zum Slalom, wo ich lange Zeit Probleme hatte. Bei dieser Disziplin schwanke ich zwischen Liebe und Hass –zum Glück kippte der Schalter zuletzt wieder in die richtige Richtung, die Liebe überwiegt wieder.»

In Kranjska Gora (Sln) will Gisin nicht nur am Sonntag im Slalom brillieren, sondern schon am Samstag beim Riesenslalom einen Schritt vorwärtsmachen. Einfach wird es nicht, hat sie in dieser Disziplin doch deutlich grössere Probleme. «Erstens ist die Leistungsdichte im Riesenslalom so gross wie nirgends bei den Frauen. Vor allem aber verliere ich zu schnell das Vertrauen, wenn etwas nicht stimmt. Daran muss ich arbeiten.»

Fünf Tage Ferien

Immerhin: Kransjka Gora ist für Gisin ein gutes Pflaster. Hier holte sie zwei ihrer drei Riesenslalom-Podestplätze. Im Januar 2021, noch vor ihrer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber, wurde sie im Nordwesten Sloweniens Dritte und Zweite.

Ob es wieder klappt? Nach einer fünftägigen Pause («das waren fast schon Ferien») zu Hause in Riva del Garda (I) bereitet sich die Allrounderin mit zwei Riesen-Trainingstage auf den nächsten Ernstkampf vor. Sicher ist: Die passende Musik für ein gutes Resultat in Kranjska Gora hat Gisin längst auf ihrer Playlist.

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