Odermatt rettet sich mit letzter Kraft über die Ziellinie
0:31
Mit blauen Beinen:Odermatt rettet sich mit letzter Kraft über die Ziellinie

«Unser Sport sollte nicht so aussehen»
Murisier kritisiert Kurssetzer des Riesenslaloms

Die Kurssetzung kann ein Skirennen entscheiden. Das weiss auch Justin Murisier. Und deshalb passt es ihm gar nicht, wie die Trainer in dieser Saison diese Aufgabe umsetzen.
Publiziert: 26.02.2023 um 17:34 Uhr

Am Samstag wird Justin Murisier (31) im Riesenslalom von Palisades Tahoe (USA) nur 18. Eine Klassierung, mit der er nicht zufrieden ist.

Nach dem Rennen meldet er sich auf Social Media. «Nicht mein bestes Skifahren», kommentiert er seinen Auftritt. «Trotzdem bin ich froh, dass ich es bis ins Ziel geschafft habe.» Gleichzeitig lobt er die Organisatoren. Nach über einem Meter Neuschnee in den Tagen vor dem Rennen mussten sie alles geben, um eine Absage zu verhindern. Murisier zieht seinen Hut, «dass sie ein Wunder mit der Piste vollbracht haben!»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nach dem Lob folgt allerdings harsche Kritik des Wallisers. Nicht in Richtung der Organisatoren, sondern an die Adresse derjenigen, welche in diesem Winter Riesenslaloms stecken durften. «Ich bin der Erste, der abwechslungsreiche, drehende, schnelle und langsame Strecken akzeptiert. Es muss einfach mit dem Gelände harmonieren», meint er. Leider werde in letzter Zeit zu oft versucht, Vorteile für die eigenen Athleten zu schaffen. Dabei werde vergessen, «dass wir unseren Sport mit schönen Bildern im Fernsehen verkaufen müssen».

Justin Murisier äussert seine Meinung.
Foto: Sven Thomann
1/7

Abmühen der Weltbesten macht ihn traurig

Vor allem das, was er während der Entscheidung unweit des Lake Tahoe gesehen hat, stösst Murisier sauer auf. «Als ich den zweiten Lauf schaute und die weltbesten Athleten sah, wie sie sich abmühten, um ihre Skier zu drehen, war ich traurig.» Konkret meint er etwa Marco Odermatt (25). Der Saisondominator und Weltmeister bekundete ziemlich viel Mühe im 2. Lauf, der von Jörg Roten, dem Schweizer Trainer in Diensten des Norwegers Henrik Kristoffersen, gesteckt wurde. Nur dank eines starken Finishs verpasst er am Ende den Sieg lediglich um einen Wimpernschlag. «Ich denke nicht, dass unser Sport so aussehen sollte ...», schliesst Murisier ab.

In den Kommentaren bedanken sich seine Fans für die offenen Worte. Andere Skifahrer äussern sich nicht. Aber Marco Odermatt teilt das Statement in seiner Instagram-Story. Mit einem «Daumen hoch» deutet er an, dass er die Sache möglicherweise ähnlich sieht wie sein Teamkollege. (bir)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?