Top-20-Platz beim ersten Weltcup-Einsatz
Automechaniker Zurbrügg debütiert noch stärker als Odermatt!

Ein junger Kandertaler avanciert auf der Face de Bellevarde zum grossen Überraschungsmann.
Publiziert: 10.12.2023 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2023 um 08:15 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Der Name Sandro Zurbrügg war bis am Samstag nur wenigen ein Begriff. «Auch ich habe diesen Burschen erst bei der Teamsitzung am Freitagabend kennengelernt», gibt Marco Odermatt zu. Dabei fährt der 21-Jährige aus Frutigen wie der Superstar aus Buochs Stöckli-Ski. Und dass Zurbrügg ebenfalls ein riesiges Potenzial besitzt, hat er bei seiner Weltcup-Premiere in Val-d’Isère bewiesen.

Im ersten Lauf kämpft er sich mit Startnummer 69 bei miserablen Bedingungen auf den 30. Rang. Im Final gelingt ihm sogar den Sprung auf den 17. Rang. Zum Vergleich: Der grosse Odermatt holte bei seinem Weltcup-Debüt 2016 in St. Moritz keine Punkte, ehe er ein halbes Jahr später in Sölden ebenfalls 17. wurde.

Während sich Odermatt damals bereits einen Namen als Junioren-Weltmeister gemacht hatte, blieb Zurbrügg – abgesehen vom zweiten Platz bei den Youth Olympics 2020 – auf Nachwuchs-Stufe der ganz grosse Wurf versagt. Bei der letzten Junioren-WM am Arlberg wurde er Vierter im Riesenslalom. Im Europacup hat er sich noch nie in den Top 10 klassiert. «Weil ich wusste, dass er auf derart steilen Hängen sehr viel besser fährt als auf den leichteren Pisten im Europacup, habe ich ihn für Val-d’Isère nominiert», erklärt Cheftrainer Tom Stauffer seinen jüngsten Coup.

Sandro Zurbrügg war bis gestern den wenigsten bekannt.
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Atypischer Werdegang

Zurbrügg hebt sich auch mit seiner Ausbildung vom grossen Rest ab. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rennfahrern hat er keine Sportschule besucht, sondern eine Lehre als Automechaniker abgeschlossen. «Dieser Beruf stellt für mich ein schöner Ausgleich zum Skisport dar», erzählt Zurbrügg.

«Im letzten Sommer habe ich zwar nicht als Mech gearbeitet, weil ich die Sportler-RS absolviere. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich nach dieser Saison wieder den einen oder andern Tag in der Garage aushelfen werde. Zumal ich ja als Skirennfahrer noch nicht so viel Geld verdiene.» Das könnte sich schon bald ändern …

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