Triumphiert Odermatt auch im Tischtennis-Duell?
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Perren fordert die Stars:Triumphiert Odermatt auch im Tischtennis-Duell?

Super-G-Held im indiskreten Interview
Wie viele Groupies haben Sie, Herr Odermatt?

Beaver-Creek-Sieger Marco Odermatt (22) gesteht vor dem Super-G in Gröden, dass er ab und zu auch im Nachtleben Gas gibt.
Publiziert: 20.12.2019 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2019 um 11:46 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Val Gardena

BLICK: Marco, vor zwei Wochen ist uns nach Ihrem ersten Weltcupsieg in Beaver Creek aufgefallen, dass Sie die Nationalhymne besonders inbrünstig singen. Sind Sie ein Patriot?
Marco Odermatt: Ja. Und weil ich mich vor Spielen der Fussball-Nati immer ein bisschen genervt habe, wenn einige Spieler die Hymne nicht gesungen haben, habe ich den Text nach meinem ersten Sieg bei der Junioren-WM 2016 gelernt. Und seit ich 2018 in Davos fünf weitere Goldmedaillen gewonnen habe, bin ich bei unserer Hymne richtig sattelfest.

Wie haben Sie reagiert, als bei der letzten Fussball-WM Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri ihre Hände in den albanischen Doppeladler verwandelt haben?
Das hat mich schon etwas irritiert. Aber mit etwas Abstand muss ich eingestehen, dass ich mich ja gar nicht in die Rolle von Schweizer Nationalspielern mit Migrations-Hintergrund hineinversetzten kann. Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn meine Eltern wie im Fall von Xhaka oder Shaqiri im Ausland geboren wären. Obwohl: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach einem Weltcupsieg den Zuschauern den deutschen Adler zeigen würde, wenn meine Mutter nicht aus Nidwalden, sondern aus Deutschland stammen würde.

Was schätzen Sie besonders an der Schweiz?
Die Sicherheit und Sauberkeit. Wenn ich für ein Skirennen nach Nordamerika fliege, muss ich nach der Ankunft als Erstes Trinkwasser im Supermarkt kaufen. Zu Hause kann ich genüsslich direkt vom Wasserhahn trinken.

Marco Odermatt schätzt an der Schweiz die Sicherheit und die Sauberkeit.
Foto: Sven Thomann
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Was ist typisch schweizerisch an Ihnen?
Mein breiter Dialekt.

Der ist nicht typisch Schweizerisch sondern Nidwaldnerisch.
Ja, aber der Kanton Nidwalden ist bekanntlich ein Schweizer Ur-Kanton...

Geht Ihre Heimatliebe so weit, dass Sie in der Freizeit mit einem Edelweisshemd herumlaufen?
Nein, das nicht. Ich habe mir zwar extra für meinen Besuch am Eidgenössischen Schwingfest ein Edelweisshemd gekauft. Aber dann habe ich Brünig- Sieger Pirmin Reichmuth bei einem Abendessen gefragt, was ich am Eidgenössischen anziehen soll. Seine Antwort: «Ganz sicher kein Edelweisshemd, weil man daran einen Modefan erkennt ...»

Obwohl Sie auf den ersten Blick wie ein Klosterschüler wirken, werden Sie von Ihrem Trainer Helmut Krug als grosses Schlitzohr bezeichnet, das es neben der Piste auch ab und zu richtigen krachen lasse. Stimmt das?
Ich will zumindest zwischendurch das Leben eines ganz normalen 22-Jährigen führen können. Wenn ich als Leistungssportler nicht das Recht hätte, zur gegebenen Zeit im Ausgang etwas Gas zu geben, hätte ich wahrscheinlich ganz schnell den Verleider.

Wann haben Sie denn zuletzt im Nachtleben ordentlich Gas gegeben?
Im November beim letzten Halloween – das ist eigentlich schon viel zu lange her ...

Wie viele Groupies haben Sie?
Ich zähle sie nicht (lacht laut) ...Im Ernst: Das hält sich im Rahmen.

Was dürfen wir heute im Super-G auf der Saslong von Ihnen erwarten?
Die Piste hier kommt sicher meinen Fähigkeiten nicht so ent­gegen wie die «Birds of Prey» in Beaver Creek, wo der Super-G vor allem im obersten Abschnitt sehr technisch war. Aber beim Super-G in Lake Louise bin ich ja auch Siebter geworden, obwohl mir diese Strecke weniger zu­gesagt hat. Auf den Punkt gebracht: Wenn ich hier in Gröden Fünfter werden sollte, wäre ich überglücklich.

Obwohl ihr Heimatkanton Nidwalden knapp 43'000 Einwohner zählt, haben neben Ihnen mit Andrea Ellenberger und Reto Schmidiger zwei weitere Vertreter aus diesem Mini-Kanton den Sprung in den Alpinen Weltcup geschafft. Was macht Euch in dieser Sportart so gross?
Wir haben seit etwas ca. 15 Jahren ein Top-Ausbildungs-System. Die Sportschule «Begabtenförderung Ski Alpin» in Hergiswil ist super und der Nidwaldner Skiverband hat für seinen Nachwuchs zwei Profi-Trainer angestellt. Um dieses System beneiden uns nicht zuletzt die Obwaldner... Weil Heiko Hepperle und Dominic Zimmermann ihre Job’s in allen Facetten grandios machen, schneiden wir Nidwaldner auch bei den Kondi-Tests von Swiss Ski sehr oft am besten ab.

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