Suche nach neuem Alpin-Chef
Michi Bont gibt Swiss Ski einen Korb

Vor der Wahl vom neuen Alpin-Boss von Swiss Ski spricht immer mehr für den langjährigen Betreuer von Sloweniens Superstar Tina Maze.
Publiziert: 18.09.2019 um 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2019 um 12:55 Uhr
Marcel W. Perren

Es verbleiben noch sechs Wochen bis zum Weltcup-Auftakt in Sölden. Swiss-Ski will vorher den Nachfolger von Stéphane Cattin (50) präsentieren – der Jurassier verkündete im Juni nach einer Amtszeit von vier Jahren seinen Rücktritt als Alpinchef. Seitdem führte das sechsköpfige Präsidium um Urs Lehman (50) diverse Kandidaten-Gespräche.

Ein berühmter Name hat Swiss-Ski aber schon vor dem Gespräch in der Verbandszentrale in Muri bei Bern abgesagt: Der Bündner Michi Bont (45), der als Trainer grosse Erfolge mit der Finnin Tanja Poutiainen feierte und zuletzt als Frauenski-Experte beim SRF tätig war, wird die Cattin-Nachfolge nicht antreten.

«Ich wurde von Swiss-Ski kontaktiert», bestätigt Bont gegenüber BLICK. «Aber für mich kommt diese Anfrage zu früh, ich will mich in der nächsten Zeit in den USA als Konditionstrainer weiterbilden.»

Michi Bont will offenbar nicht neuer Alpinchef bei Swiss Ski werden.
Foto: Nicola Pitaro
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Für Berthod kommt der Job wohl zu früh

Zu früh kommt der Job wohl auch für Marc Berthod, der vor ein paar Wochen von Lehmann als «sehr interessanter» Kandidat bezeichnet wurde. Aber der zweifache Adelboden-Sieger (Slalom 2007, Riesen 2008) will offenbar zuerst sein Studium als Sport-Manager abschliessen.

Deshalb steht der gebürtige Emmentaler Walter Reusser (43) in der Pole-Posi­tion. Reusser war bei Swiss-Ski bereits sehr erfolgreich als ­Trainer tätig, ehe er als Rennchef zu Stöckli-Ski wechselte.
In dieser Rolle gelang ihm 2008 ein Coup, als er sich die Slowenin Tina Maze von Rossignol angelte. Zuletzt war Reusser bei Stöckli als Chef Wintersport tätig, Ende September wird er das ­Luzerner Unternehmen aber verlassen.

Präsident Lehmann sagte bereits im Juni, «dass Reusser ein sehr guter Kandidat für den Posten des Alpinchefs ist». Ein anderer Funktionär des Verbands sagt jetzt: «Wir werden in den nächsten Tagen ein sehr wahrscheinlich entscheidendes Gespräch mit Reusser führen.»

Versöhnung mit Rufener?

Dass Reusser sämtliche Fähigkeiten für diese Aufgabe mitbringt, ist unbestritten. Fraglich ist allerdings, ob der mehrfache Familienvater diesen mit vielen Auslandsreisen verknüpften Job wirklich will. Reusser war für BLICK nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Aber was macht Swiss-Ski, wenn der Wunschkandidat absagt? Eine mögliche Alternative für Reusser wäre Martin Rufener, dessen Vertrag bei den von argen finanziellen Problemen geplagten Kanadiern ausläuft.

Zur ­Erinnerung: Der Berner Oberländer avancierte zwischen 2005 und 2011 zum erfolgreichsten Schweizer Männerchef der Neuzeit, ehe sich ­Lehmann und Rufener wegen unter­schiedlicher Gehaltsvorstellungen im Streit trennten. Vielleicht kommt es ja bald zu ­einer Versöhnung.

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