Shiffrin zum Kombi-Super-G in Crans
«Das war ein Massaker!»

Stürze, Verschiebungen, Verletzungen: Der Kombi-Super-G war für Weltcup-Leaderin Mikaela Shiffrin (21) ein Skandal.
Publiziert: 24.02.2017 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:37 Uhr
Mathias Germann aus Crans-Montana

Der Kombi-Super-G in Crans-Montana erregt die Gemüter. Als Erste entging Ilka Stuhec (26) nur knapp einem Sturz, dann flog Tessa Worley (27) ins Netz. Schliesslich verletzte sich Denise Feierabend (27). Der versetzte Neustart machte die Sache danach auch nicht viel besser. Dieser Meinung ist US-Supertalent Mikaela Shiffrin.

BLICK: Mikaela Shiffrin, warum haben Sie auf den Kombi-Start verzichtet?
Mikaela Shiffrin:
Weil es zu gefährlich war. Der Schnee ist viel zu weich, tot. Schon bei der Besichtigung hat man das gemerkt. 

Die ersten drei Fahrerinnen fielen nach dem ersten Start allesamt aus. Denise Feierabend musste verletzt abtransportiert werden.
Es war nicht der Fehler von Denise. Man hätte gar kein Rennen durchführen dürfen. Bereits alle Vorfahrer waren ausgeschieden. Und dann Ilka Stuhec und Tessa Worley. Da hätte man abbrechen müssen. Es ist lächerlich.

Shiffrin findet deutliche Worte nach dem Super-G in der Crans-Kombi.
Foto: EQ
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Stattdessen liess man auch Denise Feierabend starten.
Genau. Und sie verletzte sich. Denise tut mir wirklich leid. 

Den Gesamtweltcup haben Sie praktisch in der Tasche. Aber auch in der Kombi wäre viel möglich gewesen...
Klar. Ich habe gut Super-G trainiert und mein Trainer (Jeff Lackie, Anm. d. Red.) hat den Slalom gesteckt. Mein Ziel war es, hier zwei Kombi-Siege zu holen. Ich weiss nicht, ob ich das geschafft hätte. Aber ich wäre im Kampf um die kleine Kombi-Kristallkugel dabei gewesen. 

Das ist nun nicht mehr möglich. Wann haben Sie entschieden, nicht zu fahren?
Schon vor dem Rennen. Es war für mich rasch klar, dass ich nicht starten würde. Ich will mich nicht verletzen. Zwar sind viele gefahren, aber mit Angst. Das ist nicht gut für unseren Sport.

Haben Sie den Eindruck, dass man das Rennen einfach durchpauken wollte?
Ja. Da denkt man nicht weit genug. Das hier war keine Show, sondern ein Massaker. Es ist furchtbar. 

Haben sich die Fahrerinnen vor dem Rennen nicht gewehrt?
So wie ich mitbekommen habe, haben die Athleten-Repräsentanten mit der FIS geredet und gewarnt. Auch Lindsey Vonn. Aber: Die FIS hört definitiv nicht auf die Athleten.

Werden Sie die weiteren Rennen bestreiten?
Ich werde es mir von Tag zu Tag anschauen. Ich möchte fahren, aber nicht um jeden Preis. 

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