Rätsel um Gesundheitszustand
Was stimmt da nicht mit Lara?

Sofia Goggia gewinnt, Corinne Suter ist als Fünfte die beste Schweizerin. Das grosse Thema bleibt aber Lara Gut-Behrami. Was ist mit der Tessinerin los?
Publiziert: 04.12.2021 um 08:43 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2021 um 13:13 Uhr
Mathias Germann

Im Ziel schwingt Lara Gut-Behrami (30) ab. Der Blick auf die Anzeigetafel in Lake Louise verrät: Hier stimmt etwas nicht. 2,74 Sekunden verliert sie auf Siegerin Sofia Goggia (29) – eine Weltreise. Das Gesicht der Tessinerin ist nicht zu erkennen, als einzige hat sie es zum Schutz der Atemwege umhüllt. Der Hintergrund: Sie leidet seit Wochen an einer Grippe. Oder ist es eine Erkältung? Oder sonst etwas? Sie rückt damit nicht raus und auch Swiss-Ski liess lediglich verlauten, dass ein Lungencheck beim Spezialisten nichts Auffälliges ergeben hätte.

Sicher ist: Gut-Behrami ist angeschlagen, sie litt mehrmals zuletzt an Schwäche-Schüben und geriet offenbar bereits nach wenigen Treppentritte in Atemnot. Die zweifache Weltmeisterin berichtete nach dem einzigen Training, dass sie schon beim ersten Tor keine Kraft mehr in den Muskeln gehabt hätte. Trotzdem meinte sie vor dem Rennen gegenüber SRF: «Ich will die Antwort auf der Piste geben.»

«Lara Gut und ich – unterschiedlicher gehts fast nicht!»
10:33
Corinne Suter ganz persönlich:«Lara Gut und ich – unterschiedlicher gehts fast nicht!»

Suter als beste Schweizerin Fünfte

Letztlich reicht es für Gut-Behrami zu Rang 17. Auch wenn die Hochgeschwindigkeits-Abfahrt ihr wenig entgegen kommt – sie war in den letzten zwei Austragungen nie besser als 14. – ist dies angesichts ihrer unbestrittenen Klasse ein Hohn. Beste Schweizerin wird auf der stark abbauenden Piste Corinne Suter (27), sie wird Fünfte. Ein Ergebnis, das nach ihrer wochenlangen Verletzungspause – sie prellte sich beide Schienbeinplateaus – in Ordnung geht. «Mir fehlte der Grundspeed von oben bis unten, ich kam nie richtig ins Fahren», geht sie dennoch hart mit sich ins Gericht.

Wohin des Weges, Lara Gut-Behrami? Die Tessinerin gibt Rätsel auf. Vor allem um ihr Gesundheitszustand herrscht Unklarheit.
Foto: Sven Thomann
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Zurück zu Gut-Behrami. Rückblick. Schon beim Start ist sie entweder unkonzentriert oder hat Pech, der rechte Stock bleibt in der Gummimatte hängen. Danach fährt sie bei der Schlüsselstelle Fishnet zu direkt aufs obere Tor zu, gerät dadurch in Fall Away zu tief und büsst Zehntel um Zehntel ein. Ein taktischer Fehler, den man von ihr nicht gewohnt ist.

Im Ziel sagt sie : «Es herrschten von oben bis unten viele verschiedene Verhältnisse. Man musste sie gut interpretieren, mir ist das nicht gelungen.» Sie habe keine optimale Fahrt gezeigt. «Aber das hat nicht gerade viel mit meiner Gesundheit zu tun», so Gut-Behrami.

Gut-Behrami ist noch nicht die Alte

Aber stimmt dies wirklich? Es fällt schwer, daran zu glauben. Vielmehr dürfte es Gut-Behrami nerven, dass sie stets auf ihre Gesundheit angesprochen wird. Nach ihrem Verständnis ist das Privatsache – egal ob es ihre sportliche Leistung beeinflusst oder nicht. Was bleibt, ist die Ungewissheit. Aber auch die Sicherheit, dass Gut-Behrami noch längst nicht da ist, wo sie aufgrund ihrer Qualität hingehört: ganz nach vorne.

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