Auf der Raubvogel-Piste liefert Thomas Tumler den einzigen Schweizer Lichtblick: Nach dem 13. Rang beim Auftakt in Lake Louise fährt der 28-jährige Bündner, der im letzten Winter aufgrund von Rückenproblemen ernsthaft an den Rücktritt gedacht hatte, auf den zwölften Platz.
Beat Feuz, im ersten Super-G der Saison als Zwölfter bester Schweizer, greift am Vorabend bereits bei der Wahl der Startnummer daneben. Der Schangnauer hat die Wahl zwischen der 3 und der 19. «Ich habe mich für die 19 entschieden, weil die Wetterpropheten für die hinteren Nummern die besseren Bedingungen vorhergesagt haben als bei den vorderen. Doch das hat sich leider nicht bewahrheitet», sagt der Kugelblitz zu BLICK.
Seinen 24. Schlussrang will der grosse Favorit für die heutige Abfahrt aber nicht alleine auf die schlechte Bodensicht abschieben. «Ich bin nicht gut gefahren, ich bin in diesem Rennen nie richtig ins fahren gekommen. Im Super-G bin ich einfach noch nicht soweit wie in der Abfahrt.»
Eine deutliche Verbesserung gibt es dafür aus der SRF-Kabine zu vermelden. Marc Girardelli kommt nach seinen ganz schwachen Auftritten in Levi und Lake Louise in Colorado plötzlich sprachlich viel flüssiger, verständlicher und pointierter über den Sender. Seine Expertisen treffen diesmal fast immer zu, der Österreicher Vincent Krichmayer erhält von «Gira» vor dem Start das Prädikat «Geheimfavorit».
Und tatsächlich, Krichmayer feiert kurz nach Girardellis Anpreisung seinen ersten Weltcupsieg. Einen gröberen Schnitzer leistet sich der «neue Russi» einzig bei Mauro Caviezel. Der immerhin auch schon 29-jährige Bündner wird von Girardelli nach seinem Ausfall mit der zweitbesten Zwischenzeit als «Newcomer» bezeichnet.