Odermatt macht riesen Schritt in Richtung Super-G-Kugel
Kilde tappt in die Falle von seinem Schweizer «Ziehvater»

Aleksander Aamodt Kilde wird im Super-G-Duell mit Marco Odermatt eine Kreation von seinem einstigen Schweizer Trainer zum Verhängnis.
Publiziert: 29.01.2023 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2023 um 21:18 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Der Berner Oberländer Reto Nydegger hat den Werdegang von Aleksander Aamodt Kilde in besonderer Manier geprägt. Der Mann vom Brienzersee war von 2012 bis 2019 Abfahrtstrainer bei den Norwegern, in dieser Phase hat sich Kilde vom Platzfahrer zum Weltklasse-Athleten entwickelt. Doch beim jüngsten Super-G in Cortina stolpert der 30-Jährige ausgerechnet über eine Schikane seines «Ziehvaters» aus der Schweiz.

Aber der Reihe nach. Nach dem grandiosen Comeback-Sieg von Marco Odermatt am Samstag darf Nydegger, der seit vier Jahren als Speed-Chef bei Swiss Ski tätig ist, den Kurs für das zweite Rennen auf der «Tofana» ausflaggen. Kurz nach der zweiten Zwischenzeit baut Nydegger eine Doppellinkskurve ein, welche diesen als unspektakulär angekündigten Super-G in einen dramatisch selektiven Wettkampf verwandelt.

Vorentscheidung im Krimi um die kleine Kugel

Nach einer soliden Fahrt von Dominik Paris mit der Nummer 1 verlieren Super-G Weltmeister Vincent Kriechmayr (Ö) und WM-Silbermedaillengewinner Romed Baumann (De) an dieser Stelle enorm viel Zeit. Und wie die Schweizer Stefan Rogentin (2. im Lauberhorn-Super-G) und Loïc Meillard scheidet mit der Nummer 13 eben auch Superstar Aleksander Aamodt Kilde in dieser ominösen Passage aus.

Der Berner Oberländer Reto Nydegger hat den Norweger Aleksander Aamodt Kilde an die Weltspitze geführt.
Foto: Blicksport
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Odermatt gewinnt auch den zweiten Super-G in Cortina
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Aleksander Kilde scheidet aus:Odermatt gewinnt auch den zweiten Super-G in Cortina

Wie man ein solches Hindernis meistert, demonstriert Odermatt – der Nidwaldner knöpft in diesem Abschnitt Paris fast drei Zehntel ab und triumphiert letztendlich mit einem Vorsprung von 76 Hundertstel auf den Südtiroler. Mit seinem 19. Weltcupsieg kann sich der Riesenslalom-Olympiasieger im Kampf um die kleine Super-G-Kugel von seinem grossen Gegenspieler aus Norwegen wohl vorentscheidend absetzen. Bei noch zwei ausstehenden liegt Odermatt in der Super-G-Gesamtwertung 148 Punkte vor Kilde.

Im Gesamtweltcup beträgt Odermatts Vorsprung auf den Lebensgefährten von Mikaela Shiffrin zwölf Rennen vor Schluss 313 Punkte. Aber wie fühlt sich nach dem knallharten Belastung-Test in Italien Odermatts Knie an, welches in der Vorwoche in Kitzbühel eine Meniskusquetschung erlitten hat? Der Buochser beantwortet diese Frage mit einem breiten Grinsen: «Das Knie hat sich nach dem Rennen am Samstag besser angefühlt als vor dem Start!»

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