Noch mehr Frauen-Power bei Ski-Übertragungen im Schweizer Fernsehen! Neben Michèle Schönbächler (Kommentatorin) und Tamara Wolf (Expertin) wird künftig auch Ex-Skirennfahrerin Tina Weirather das SRF-Team bei den Weltcup-Rennen der Frauen ergänzen. Die 31-jährige Liechtensteinerin kommt wie Wolf als Expertin zum Einsatz. Bereits beim Saison-Auftakt in Sölden (Ö) am 17. Oktober gibt Weirather ihr TV-Debüt – dann an der Seite von Kommentator Marco Felder. «Ich sehe meine Aufgabe in der technischen Analyse, möchte das Publikum an den Bildschirmen aber auch unterhalten», sagt Weirather.
Nach der letzten Saison trat Weirather vom Skisport zurück. Und das mit erst 30 Jahren. Aber: Sie war während langen 15 Jahren im Zirkus unterwegs, bestritt 222 Weltcuprennen, stand 41 Mal auf dem Podest und holte neun Siege. Nun wechselt Weirather die Seiten, statt vor der Kamera wird sie künftig hinter dem Mikrofon sitzen. «Ich liebe den Skisport. Wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer das spüren, habe ich schon etwas erreicht.»
Seltsames Gefühl beim Test
Doch wie kam Weirather zu ihrem neuen Job? Ganz einfach: Nur gerade zwei Wochen nach ihrem Rücktritt hatte sie Dani Bolliger, Bereichsleiter Live SRF Sport, am Telefon. «Er fragte, ob ich mal testen möchte», so Weirather.
Kurze Zeit später war es so weit, in Leutschenbach ZH analysierte sie ein aufgezeichnetes Rennen. «Das hat Spass gemacht und mir einen ersten Eindruck gegeben, wie es dann sein wird. Nur mit einem kleinen Unterschied: Ich sass in einer Kabine in Zürich, mitten im Sommer – und wir fieberten mit den Fahrerinnen mit, als ob es live wäre», erzählt Weirather schmunzelnd.
Weirather wird auch Kamerafahrerin
Bereits als Athletin habe sie sich überlegt, wie sie sich eines Tages als TV-Expertin schlagen würde, gibt die WM-Silbermedaillengewinnerin von 2017 zu. Offensichtlich machte sie ihre Sache bei den Tests gut. Ganz besonders: Weirather wird nicht nur Expertin, sondern auch Kamerafahrerin! Das ist beim SRF ein historisch – nie zuvor wurde dafür eine Frau eingesetzt.
Geplant sind Kamerafahrten bei den Schweizer Speed-Rennen in St. Moritz GR im Dezember, später dann in Crans-Montana VS und beim Weltcupfinale Lenzerheide GR. Weirather: «Davor habe ich natürlich Respekt, denn auch als Kamerafahrerin muss ich zu 100 Prozent bei der Sache sein.»
Weltcup Männer: Stefan Hofmänner und Adrian Arnet (Kommentar), Marc Berthod und Didier Plaschy (Expertise)
Weltcup Frauen: Marco Felder und Michèle Schönbächler (Kommentar), Tamara Wolf, Tina Weirather und Didier Plaschy (Expertise)
Weltcup Männer: Stefan Hofmänner und Adrian Arnet (Kommentar), Marc Berthod und Didier Plaschy (Expertise)
Weltcup Frauen: Marco Felder und Michèle Schönbächler (Kommentar), Tamara Wolf, Tina Weirather und Didier Plaschy (Expertise)
