Der 1,99 Meter-Riese kämpft sich zurück
Herminator-Macher bauen Gisin auf!

Heftige Schlafstörungen haben Marc Gisin im letzten Winter lahmgelegt. Jetzt kämpft sich der 1,99 Meter-Riese in herminatorischer Manier zurück.
Publiziert: 15.09.2017 um 17:36 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:45 Uhr
Marcel W. Perren

Rien ne va plus – Marc Gisin musste sich vor neun Monaten nach dem 35. Rang in der Abfahrt in Val-d’Isère eingestehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Der Bruder von Dominque und Michelle musste die Saison wegen starken Erschöpfungssymptomen abbrechen. Die Ärzte diagnostizierten beim Speed-Spezialisten eine posttraumatische Belastungsstörung.

Diese Krankheit, die mit gravierenden Schlafstörungen verknüpft ist, tritt als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis auf. Deshalb gehen die Mediziner davon aus, dass Gisins Erkrankung auf dem 23. Januar 2015 basiert – an diesem Tag hat der Engelberger in Kitzbühel durch einen üblen Crash an der Hausbergkante ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Gehirnblutung erlitten.

Gisin: «Nach diesem Sturz hatte ich bei meiner Rückkehr auf die Skipiste zwar nie das Gefühl, dass ich mich nicht mehr richtig überwinden kann. Aber offenbar hat mein Unterbewusstsein den schweren Sturz halt eben doch nicht so schnell vergessen, wie ich geglaubt habe.»

Marc Gisin befindet sich gesundheitlich wieder auf dem aufsteigenden Ast.
Foto: EQ Images
1/7

«Ronachers Methoden sind genau richtig für mich»

Und darum haben im letzten Frühling auch nicht mehr alle daran geglaubt, dass Gisin wieder in den Ski-Zirkus zurückkehren kann. Doch letzte Woche hat der 29-Jährige auf dem Gletscher in Zermatt im Trainingsvergleich mit Beat Feuz, Carlo Janka, Patrick Küng und Mauro Caviezel einige vielversprechende Zeiten aufgestellt.

Betreut wird Gisin mittlerweile von zwei Experten, die schon beim Jahrhundert-Comeback von Hermann Maier eine gewichtige Rolle gespielt haben. «Unser neuer Abfahrts-Chef Andi Evers war Maiers Ski-Coach. Und Evers hat mir im letzten Frühling mit Reinhard Ronacher den Konditions-Trainer vom Herminator vermittelt», erklärt Gisin.

Das erste Gespräch mit Ronacher wird Gisin nie vergessen: «Als ich ihm erzählt habe, wie viel Kraft ich bis jetzt trainiert habe, hat Reini den Kopf geschüttelt. Dafür hat es mir kurz darauf die Sprache verschlagen, als er mir deutlich machte, wie viel Grundlagen- und Ausdauer-Training er von mir erwarte. Aber jetzt weiss ich, dass Ronachers Methoden für mich genau richtig sind.»

Und deshalb wird Gisin Ende November beim Speed-Auftakt in Lake Louise am Start stehen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?