Kugelblitz hat die Super-G-Pleite bereits abgehakt
Heute will Beat Feuz zurückschlagen!

Nur Rang 33 für Beat Feuz am Dienstag im Super-G in Bormio. Der Kugelblitz lässt sich darob nicht verrückt machen. Am Mittwoch ist Abfahrt! Doch dabei lauert neben dem entfesselten Ami Ryan Cochran-Siegle auch Team-Kumpel Urs Kryenbühl.
Publiziert: 30.12.2020 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 15:12 Uhr
Carl Schönenberger

Lange ists her. Seit Anfang März 2014 in Kvitfjell (No) ist Beat Feuz (33) in keinem Rennen, bei dem er ins Ziel kam, ohne Weltcup-Punkte geblieben. Am Dienstag ist es so weit. Mit Startnummer 19 kommt der Emmentaler auf der Stelvio nie richtig in Fahrt. Am Schluss bleibt nur Rang 33 – drei Sekunden hinter dem entfesselten US-Sieger Ryan Cochran-Siegle. Doch von seinem Weg, der ihm die vierte Kristallkugel für die Abfahrt bringen soll, lässt sich Feuz deshalb nicht abbringen.

Ein Ami überrascht alle: Ryan Cochran-Siegle.
Foto: keystone-sda.ch
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Sowieso – der Super-G war noch nie seine Liebe. Im Gegensatz zur Abfahrt sei er im Super-G nicht bereit, voll ans Limit zu gehen, hat der Kugelblitz schon mehrfach betont. Speziell dann nicht, wenn wie jetzt in Bormio seine Königsdisziplin erst am heutigen zweiten Renntag folgt. Feuz konzentriert sich lieber darauf, dass sein Setting von Ski und Schuhen für die Abfahrt stimmt.

Da wartet heute auf der Stelvio ohnehin eine schwierige Aufgabe. Dabei will Beat nach Platz 6 in Val d’Isère und Rang 3 in Gröden einen weiteren Schritt ganz nach vorne machen. Und einfach wird das für unseren Abfahrts-Man nicht. Auch jetzt nicht, da der fünffache Stelvio-Abfahrtskönig Dominik Paris nach seinem Kreuzbandriss noch das Selbstvertrauen sucht.

Nicht am Limit: Ohne das letzte Risiko einzugehen, fährt Beat Feuz am Dienstag den Super-G – die Konsequenz für den Kugelblitz: nur Rang 33.
Foto: AFP
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Neben Feuz hat vor allem der zweifache Trainingsschnellste und gestrige Super-G-Sieger Ryan Cochran-Siegle Lust da­rauf, weiter auf der Erfolgswelle zu reiten.

Und dann lauert die Konkurrenz aus dem eigenen Swiss-Ski-Lager. Angeführt von Mauro Caviezel (Super-G-5.), Urs Kryenbühl (8.), Marco Odermatt (9.), Gino Caviezel (11.) und Loïc Meillard (13.) sind gestern gleich fünf Schweizer unter den Top 15 im Super-G.

Kryenbühl mit zusätzlichen Flügeln

Und einer von ihnen ist ganz besonders heiss. Der Schwyzer Urs Kryenbühl (25) weiss schliesslich, wie man den Beat auf der Stelvio packt. Vor einem Jahr stand er bei der zweiten Bormio-Abfahrt hinter Sieger Paris als Zweiter sogar direkt vor Feuz auf dem Podest. Und mit Rang drei zum Speed-Auftakt in Val d’Isère hat Kryenbühl Mitte Dezember schon gezeigt, dass er weitere Fortschritte gemacht hat. Sein Skimarken-Wechsel auf die schnellen Fischer-Latten verleiht Kryenbühl neben dem gestrigen besten Karriere-Ergebnis im Super-G zusätzliche Flügel.

Doch wie können Kryenbühl und Feuz bloss diesen US-Höhenflieger Cochran-Siegle packen? Der 28-Jährige ist in einer Traumform. Und auf dem Weg dazu hat er auch von Corona profitiert. Wie die Schweizer in Zermatt und Saas-Fee hatten die Amis im Herbst auch in Copper Mountain optimale Trainings­bedingungen. Und im Unterschied zu anderen Jahren sind kaum andere Teams zur Saisonvorbereitung ins Mekka nach Colorado gereist. Ausnahme: die Deutschen. Und als Super-G-7. hat Romed Baumann am Dienstag gezeigt, was Copper Mountain bringt.

Verfolgen Sie die Abfahrt der Männer in Bormio ab 11.30 Uhr live im BLICK-Ticker!

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