King Küng vs Ösi Reichelt – das Duell zum Abfahrts-Start
«Unsere Rivalität ist überlebenswichtig!»

Das ewige Ski-Duell Schweiz – Österreich wird in Lake Louise neu lanciert. Küng und Reichelt im verbalen Schlagabtausch.
Publiziert: 28.11.2014 um 21:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:19 Uhr
Patrick Küng: Endlich ein Kopfsponsor, aber...
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:Patrick Küng: Endlich ein Kopfsponsor, aber...
Von Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Lake Louise

Küng (30): Servus Hannes, habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, was für mich das Schönste in Österreich ist?

Reichelt (34): Nein, aber ich bin ganz Ohr ...

Küng: Der Wegweiser in die Schweiz ...

Reichelt: Ich habe schon mehr gelacht. Zum Beispiel über diesen Schweizer Witz: Zwei Eidgenossen unterhalten sich. Der eine: Weihnachten ist schön! Der andere: Geschlechtsverkehr ist schön! Darauf der eine: Weihnachten ist öfter!

Küng (lächelt): Kein schlechter Witz! Aber ganz ehrlich: Wirst du als Österreicher in einem Rennen eigentlich lieber Zweiter hinter einem Norweger als hinter einem Schweizer?

Reichelt: Egal, ob hinter Svindal oder dir – ich werde nie gerne Zweiter. Du?

Küng: Mir geht es ähnlich, wobei ich schon sagen muss: Für unseren Sport ist die Rivalität zwischen Österreich und der Schweiz überlebenswichtig. In Italien, Frankreich und Nordamerika hat der Skisport einen viel zu tiefen Stellenwert, deshalb ist es wichtig, dass wenigstens die Medien in der Schweiz und Österreich dieses Duell am Leben erhalten, obwohl wir uns ja untereinander sehr gut verstehen.

Reichelt: Da hast du schon recht. Ich sage trotzdem: In Wahrheit verbindet mich mit meinen Teamkollegen die grössere Rivalität als mit den Schweizern. Bei Olympia oder einer WM hat jedes Land nur vier Startplätze, deshalb muss ich schauen, dass ich meine Teamkollegen ausbremsen kann. Die Schweizer sind mir in diesem Zusammenhang wurst. Deshalb hat für mich als Einzelkämpfer auch der Nationencup keine grosse Bedeutung. Ich frage dich trotzdem: Wann hat die Schweiz den Nationencup letztmals gewonnen?

Küng: 1989. Und ich fürchte, dass ich beim nächsten Schweizer Nationencup-Sieg nicht mehr Rennfahrer sein werde ... Aber sag mir doch, was du als Österreicher gerne aus der Schweiz mitnehmen würdest?

Reichelt: Als Hobby-Pilot hätte ich gerne die Patrouille Suisse. Mir imponiert aber auch die Vielsprachigkeit an euren Schulen. Ausserdem beneide ich die Schweiz, dass sie nicht in der EU ist und trotzdem mittendrin statt nur dabei ist. Das habt ihr wirklich geschickt gemacht.

Küng: Ich würde mir in der Schweiz mehr österreichische Gastfreundschaft wünschen. Wenn ich bei euch in einem Hotel bin, habe ich wirklich immer das Gefühl, willkommen zu sein, während bei uns das Ambiente leider oft kühl und steif ist. Aber wer ist eigentlich dein absoluter Lieblings-Schweizer?

Reichelt: Roger Federer. Dem drücke ich immer die Daumen, ausser wenn er gegen einen Österreicher spielt.

Küng: Zu meinen Lieblings-Ösis gehört Hansi Hinterseer. Ich habe letzten Frühling sein Konzert in Zürich besucht. Obwohl die Musik nicht so mein Ding ist, habe ich gestaunt, wie genial er mit seinem Publikum umgeht. Ihm ist der Übergang von der Ski-Karriere in die nächste Karriere perfekt gelungen, deshalb ist er für mich ein echtes Vorbild. Leider kann ich überhaupt nicht singen.

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