Kampf um Nummer eins
Schweizerinnen greifen die Ösi-Girls an!

Österreich ist seit Jahrzehnten die Top-Ski-Nation. Die Schweiz könnte dies bald ändern – zumindest bei den Frauen.
Publiziert: 11.11.2016 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:57 Uhr
Mathias Germann

Erinnern Sie sich, wann sich die Schweiz letztmals «Beste Ski-Nation der Welt» nennen durfte? Einige Tipps: Jean-Pascal Delamuraz ist Schweizer Bundespräsident, in China kommt es zum Tian'anmen-Massaker und in Deutschland fällt die Mauer. Genau: Wir schreiben das Jahr 1989. In den folgenden 27 Jahren ist Österreich im Ski-Sport das Mass aller Dinge.

Davon ausgehen, dass sich an dieser Hierarchie im kommenden Frühling etwas ändert, kann man nicht. Aber: Vielleicht schafft es wenigstens das Frauen-Team, das oberste Nationen-Podest zu erobern! Letzte Saison fehlten den Schweizerinnen (4255 Punkte) so wenig Punkte auf Österreich (4787) wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Wir erinnern uns: 1995 grüssten wir letztmals von zuoberst. «War da nicht Vreni Schneider noch aktiv?», wendet Hans Flatscher ein, ehe BLICK die erste Frage fertig formulieren kann.

Bereit, um Österreich im Nationencup anzugreifen: Fabienne Suter (3.v.l.), Lara Gut (Mitte) und Wendy Holdener (3. v.r.).
Foto: KEY
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Dabei muss der Frauen-Cheftrainer lachen. Aber er hat ein gutes Gedächtnis: Die Elmerin räumt vor 21 Jahren in ihrem letzten Weltcup-Winter nochmals drei Kugeln ab und sammelt Punkt um Punkt.

Nun aber doch die Frage: Wird die Schweiz im kommenden Frühling – zumindest bei den Frauen – Spitze sein? «Nein, dieser Schritt ist noch zu gross», winkt Flatscher ab. «Wir sind zu wenig breit aufgestellt.»

Tatsächlich holte Lara Gut (25) in der letzten Saison satte 35 Prozent der Swiss-Ski-Punkte. Auch mit den starken Leistungen von Fabienne Suter (31), Wendy Holdener (23) und Corinne Suter (22) reichte es insgesamt nicht, um Österreich zu schlagen.

Doch was nicht ist, kann bekanntlich noch werden! Mit Aline Danioth (18), Mélanie Meillard (18) und Camille Rast (17) drängen bereits jetzt Fahrerinnen nach vorne, denen aussergewöhnliches Talent beschieden wird. 

«Die Nummer 1 zu sein wäre schön», gibt Flatscher zu. Dafür braucht es Geduld - aber wohl nicht weitere Jahrzehnte.

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