Jasmine Flury kickte früher beim FC Davos
«Der Super-G-Sieg ist mein Traumtor!»

Jasmine Flury ist die Königin von St. Moritz! Aber: Wer ist die sympathische Kämpferin eigentlich?
Publiziert: 10.12.2017 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:00 Uhr
Mathias Germann

Ja ist denn heute schon Weihnachten? Man könnte es meinen! Denn: Das Schweizer Team macht in St. Moritz da weiter, wo es nach der WM im Februar (7 Medaillen) aufgehört hat. Das Weltcup-Podest im Super-G ist mehr als nur helvetisch geprägt: Erste Jasmine Flury, Zweite Michelle Gisin und Dritte Tina Weirather, die als Liechtensteinerin bei Swiss Ski integriert ist.

Die grösste Überraschung ist dabei ohne Zweifel die Siegerin. «Ich kann es kaum glauben, was mit mir geschieht», sagt Flury denn auch nach ihrem ersten Weltcup-Erfolg. Wir erinnern uns: Das bisherige Top-Resultat der 24-Jährigen war ein fünfter Platz – diesen holte sie sich im letzten Winter am Olympia-Hang in Jeongseong (SKor). 

Doch wer ist eigentlich diese Frau, die für den ersten Sieg einer Bündnerin überhaupt im Weltcup sorgt? Aufgewachsen in Davos Monstein, nimmt sie ihr Vater schon mit drei Jahren erstmals mit aufs Rinerhorn. Skifahren – das ist für die kleine Jasmine Liebe auf den ersten Blick. Nach der Sekundarschule setzt sie dann voll auf die Karte Ski. «Spitzensportlerin bist du bis 30 – ich will mir nicht vorwerfen, dass ich nicht alles für meinen Traum investiert habe», sagt sie. Auch dank der Anstellung in der Armee schafft es die Kämpferin, sich über Wasser zu halten. Ihr Aufstieg an die Weltspitze wird nach tollen Erfolgen im Europacup jäh gestoppt. Das Problem? Schmerzen in der Hüfte. Obwohl eigentlich fit, verschwinden diese nicht, im ganzen Winter 2015/16 bestreitet sie kein einziges Rennen. «Ich darf meine Hüfte nie vergessen», schwört sie sich, als sie die Probleme (ohne Operation) endlich in den Griff kriegt. Heute weiss sie: «Die ganze Arbeit hat sich gelohnt.»

Jasmine Flury jubelt im Zielbereich.
Foto: KEYSTONE
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Auf etwas muss Flury seither aber definitiv verzichten: Auf ihren geliebten Fussball. Dabei schwang sie einst im rechten Mittelfeld des FC Davos noch den Tacktstock. «Die Verletzungsgefahr ist leider zu gross», sagt sie heute. Tore schiesst sie darum nur noch – im übertragenen Sinne – auf der Skipiste. Und da gelingt ihr mit dem Triumph in St. Moritz ein besonders schönes. Flury glücklich: «Das war mein Traumtor!»

Didier Cuche als Vorbild

Bei diesem einen Ski-Treffer soll es nicht bleiben. «Ich will noch weitere schiessen», sagt die Frau, die als Kind Didier Cuche verehrte. Zuerst muss sie aber den Rummel um ihre Person verdauen. «Mal schauen, wie ich das hinkriege», sagt Jasmine. Man merkt: Eine Showfrau ist sie nicht. Im Gegenteil, trotz ihrer Freundlichkeit wirkt sie etwas introvertiert. «Aber wenn man sie kennt, ist sie sehr offen. Bei uns im Team ist sie so etwas wie der Scherzkeks», erzählt Weirather. 

Doch wie beschreibt sich Flury selbst? Eine Eigenschaft hebt sie hervor: «Manchmal bin ich träumerisch, lebe in meiner eigenen Welt. Da kann rundherum alles passieren, ich merke es nicht.» Sicher ist: Den Traum, den sie jetzt lebt, ist der bislang schönste ihrer Karriere.

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