Neben Carlo Janka fallen mehrere Ski-Stars verletzt aus. Einige verpassen bloss den Weltcup-Auftakt in Sölden dieses Wochenende. Andere müssen wohl länger zuschauen – so auch Janka. Der Bündner riss sich im Riesenslalom-Training das vordere Kreuzband am rechten Knie.
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Noch besteht bei Janka Hoffnung, dass ein Teil des Kreuzbands nicht abgerissen ist – dann wäre eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (ab 9. Februar) vielleicht noch möglich.
Ist eine solche Anzahl Verletzungen normal?
Trotzdem stellen sich, betrachtet man die lange Liste der Sölden-Abwesenden, langsam aber sicher grundsätzliche Fragen. Die Wichtigste: Ist eine solche Anzahl Verletzungen normal?
Prof. Niklaus Friederich vom Uni-Spital Basel sagt: «Die FIS-Zahlen bezeugen, dass im Zehnjahresverlauf etwa 30 Prozent aller Athleten eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes erleiden. Die jetzige zeitliche Häufung ist noch im Rahmen der Statistik ‹normal›. Auch wenn es für die Athleten natürlich hart ist.»
Schweizer Arzt rettete Stuhecs Karriere
Friederich operierte schon viele Ski-Stars, unter anderem Ilka Stuhec (26) im Jahr 2010. «Er rettete meine Karriere», sagte die Abfahrts-Weltmeisterin. Umso trauriger ist der Kniespezialist, dass Stuhec sich vor kurzem erneut das Kreuzband riss. Dass die Slowenin in ihrer Twitter-Mitteilung (noch) «nur» von einer mehrmonatigen Pause schrieb, Olympia aber nicht abschrieb, will laut Friederich nichts bedeuten.
«Ich habe meine Zweifel, ob man einen Kreuzbandriss konservativ behandeln kann. Lindsey Vonn hat es versucht. Ohne Erfolg.» Tatsächlich: Vonn riss sich im November 2013 zum zweiten Mal das Kreuzband. Trotzdem wollte sie zunächst nicht unters Messer, um doch noch in Sotschi 2014 starten zu können. Nach der Abfahrt in Val d'Isère kurz vor dem Jahreswechsel brach sie dann ihre Pläne ab. Eine Operation war unumgänglich.