Im Training in Österreich
100-Franken-Prämie wurde Zenhäusern zum Verhängnis

Ramon Zenhäusern gehört zu den Verlierern der ersten Hälfte dieses Weltcup-Winters – besser als auf Rang 14 in Adelboden war der Slalom-Riese nie klassiert. Zum Glück steht am Sonntag das Rennen auf Ramons Erfolgspiste auf dem Programm.
Publiziert: 03.02.2024 um 18:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2024 um 10:13 Uhr
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Die beiden erfolgreichsten Slalomfahrer der Swiss-Ski-Geschichte haben letzte Woche komplett unterschiedlich auf die Wettervorhersagen reagiert. Eisspezialist Daniel Yule (6 Weltcupsiege) bekam schier die Krise, als für diesen Sonntag in der Region Chamonix plus 17 Grad prognostiziert wurden. 

Ramon Zenhäusern würde sich dagegen freuen, wenn sich die Berechnungen der Meteorologen beim Slalom in Chamonix als Volltreffer entpuppen – der 2,02-Meter-Mann aus dem Oberwallis kommt auf weichen, salzigen Pisten seit jeher besonders schnell in Schwung. Beim letzten Weltcup-Final in Andorra feierte er bei solchen Verhältnissen seinen sechsten Weltcupsieg. 

«Es ist mir heftig eingeschossen!»

Dass der Silbermedaillengewinner des Olympia-Slaloms 2018 seither nicht mehr vom Podest gegrüsst hat, ist auch auf einen Zwischenfall zurückzuführen, der sich unmittelbar nach den Lauberhornrennen im Trainingscamp im österreichischen Hinterreit ereignete. «Weil beim Slalom in Wengen praktisch alle Schweizer bis zur ersten Zwischenzeit viel Zeit verloren hatten, setzte Cheftrainer Tom Stauffer im ersten Hinterreit-Training eine Extra-Prämie aus, um einen wesentlich schnelleren Start aus uns herauszukitzeln», verrät Zenhäusern.

Ramon Zenhäusern ist in der ersten Hälfte dieses Weltcup-Winters nicht wunschgemäss in Fahrt gekommen.
Foto: Sven Thomann
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«Tom hat angekündigt, dass er denjenigen, der bei der ersten Zwischenzeit vorne liegt, mit 100 Franken belohnt. Ich wollte diese Challenge unbedingt für mich entscheiden. Dummerweise habe ich mich an diesem Tag nicht gut genug eingefahren. Wahrscheinlich war das der Hauptgrund, warum es mir nach wenigen Toren richtig heftig in den Rücken eingeschossen ist.» Vier Tage danach musste der Doppelmeter für den Slalom in Kitzbühel wegen starken Rückenschmerzen Forfait erklären. Beschwerdefrei war Zenhäusern danach auch beim «Night Race» in Schladming nicht, startete aber trotzdem. Ergebnis: Nach zwei sehr starken Zwischenzeiten schied Ramon aus.

Drei Gründe für ein Halleluja

Im Hinblick auf Chamonix sprechen aber nicht nur die Wetterprognosen für ein starkes Resultat des Bürchners. «Ich habe am Samstagmorgen ohne Rückenbeschwerden drei Trainingsläufe absolviert», sagt Zenhäusern. Und dass ihm der Hang am Fusse des Mont Blanc besonders gut liegt, bestätigt ein Blick auf die Statistik. In den letzten vier Chamonix-Slaloms hat Zenhäusern dreimal den Sprung auf das Podest geschafft. Im Vorjahr hat der 31-Jährige in Frankreich mit über einer Sekunde Vorsprung auf den Griechen AJ Ginnis und Daniel Yule gewonnen.

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