«Ich vermisse meine Walliser Berge schon»
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Zenhäusern gibt in Belgien Gas:«Ich vermisse meine Walliser Berge schon»

«Im Hinblick auf den flachen Olympia-Slalom in China sehr sinnvoll»
Darum fahren Zenhäusern und Yule plötzlich in Belgien Ski

Unsere Ski-Stars haben im belgischen Flachland eine geeignete Trainingsstrecke für den Olympia-Slalom in China gefunden.
Publiziert: 11.09.2021 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2021 um 11:47 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Die Ski-Welt steht derzeit wirklich kopf! Warum? Bis dato waren es die Belgier, die in die Alpen gereist sind, um das Skifahren zu erlernen. Doch nun es die Schweizer Slalom-Stars, die sich im platten Land auf den Olympia-Winter vorbereiten.

Swiss-Ski-Herrenchef Tom Stauffer hat letzte Woche für Daniel Yule (28), Luca Aerni (28), Sandro Simonet (26), Tanguy Nef (24) und Ramon Zenhäusern (29) eine Piste in der Skihalle der flämischen Kleinstadt Peer (16'400 Einwohner) reserviert. Unser Alpin-Heiland Bernhard Russi (73) klatscht begeistert in die Hände, als er von der Belgien-Reise der «Zick-Zacker» erfährt: «Die Slalom-Piste bei den Olympischen Spielen in Peking ist nicht wirklich steil. Deshalb macht ein Training in der Halle in diesem Sommer besonders viel Sinn.»

Brutal knackige Piste

Es gibt aber noch einen ganz anderen Grund, warum Yule, Zenhäusern und Co. in diesen Tagen völlig auf die 350 Meter lange Hallen-Piste abfahren. Weil sich in der Halle die Schneeverhältnisse und die Temperaturen im Gegensatz zum Gletscher nie verändern, können sie hier wichtige Erkenntnisse zur Abstimmung des Materials gewinnen. «Zudem können unsere Trainer hier im Unterschied zum Gletscher mit dem Feuerwehrschlauch Wasser auf die Piste spritzen. Das ist gut, weil wir uns im Weltcup meist auf komplett vereisten Pisten bewähren müssen», erläutert Ramon Zenhäusern.

Unsere Slalom-Männer trainieren diese Woche in der Ski-Halle von Peer in Belgien.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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In Belgien wird bei der Präparation der Hallenpiste tatsächlich nicht mit Wasser gespart. «Die Unterlage ist derart eisig, dass wir hier auch auf Schlittschuhen Slalom trainieren könnten», so Tom Stauffer.

Darum ist der Doppelmeter noch nicht geimpft

Neben der brutal knackigen Belgien-Piste macht sich Doppelmeter Zenhäusern derzeit Gedanken über den passenden Zeitpunkt für die Corona-Impfung. «Ich habe mir bis jetzt noch keine Spritze in den Arm setzen lassen, weil ich gehört habe, dass der Impfausweis bei den Olympischen Spielen in Peking nicht älter als sechs Monate sein darf.»

Ramon ist längst nicht der einzige Swiss-Ski-Athlet, der bis dato noch keinen «Corona-Piks» erhalten hat. «Von meiner Mannschaft sind zurzeit ungefähr 75 Prozent geimpft.» Unsere Slalom-Truppe ist mittlerweile zurück in die Schweiz und trainiert derzeit in Saas-Fee. Zenhäusern wird im Wallis auch seinen Arzt aufsuchen – für die Corona-Impfung.

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