«Ich vermisse dich so sehr»
Slalom-Spezialistin fährt für verstorbene Mutter

Alle reden von Petra Vlhova (25). Aber es gibt noch eine andere Slowakin: Martina Dubovska (29). Vor kurzem verlor sie ihr Mami nach einem Autounfall.
Publiziert: 19.03.2021 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 19:08 Uhr
Mathias Germann

Auf den Ski ist Slalom-Spezialistin Martina Dubovska (29) so schnell wie nie zuvor, daneben aber auch so traurig wie noch nie. Der Grund: Ihre Mutter Zuzana starb vor einem Monat nach einem schlimmen Autounfall. Sie wurde 57 Jahre alt.

«Weisse Therapie», nennt Dubovska das, was sie momentan macht – Skifahren. Auch in der Lenzerheide will sie ihre Trauer weiter verarbeiten. «Ich mache das alles für dich», schrieb Dubovska zuletzt auf Instagram und postete ein Bild mit ihrer Mutter.

Dubovska und Vlhova wohnen am gleichen Ort

Dubovska stammt aus Liptovsky Mikulas, einem Städtchen mit 31'000 Einwohnern in der Slowakei. Auch Petra Vlhova (25), die kurz vor dem Triumph im Gesamtweltcup steht, wohnt dort. Dass Vlhova ungleich talentierter und erfolgreicher ist, macht Dubovska nichts aus. Sie geht im Schatten des grossen Stars ihren eigenen Weg.

Martina Dubovska (Mitte) und ihre verstorbene Mutter Zuzana (rechts). Die slowakische Slalom-Spezialistin verarbeitet ihre Trauer auf der Skipiste.
Foto: Instagram
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Und das so erfolgreich wie nie zuvor. Mit 157 Weltcuppunkten hat Dubovska in diesem Winter mehr Zähler gesammelt als in den letzten sieben Jahren zusammen (107 Punkte). Im Slalom-Ranking liegt sie auf Rang 10 und besticht mit grosser Konstanz – Dubovska punktete in diesem Winter in jedem Zickzack-Rennen.

«Ich mache das alles nur für dich»

Über Dubovskas sportlichem Erfolg schwebt ihre Familien-Tragödie. Rückblick. Die Technikerin ist Mitte Februar schon auf dem Weg zur WM nach Cortina, als sie die Schreckensnachricht vom Verkehrsunfall mit ihrer Mutter erhält. Sie dreht um und fährt zu ihr ins Spital.

«Ihr Zustand ist kritisch, aber sie ist die grösste Kämpferin, die ich kenne. Ich weiss, dass meine Mami gerne hätte, wenn ich bei der WM starten würde. Aber ich bleibe hier, gebe ihr meine Kraft. Es gibt Wichtigeres als Skifahren», lässt sie verlauten. Kurz darauf erliegt Zuzana Dubovska ihren Verletzungen.

«Ich vermisse dich so sehr. Ich werde dich immer lieben», schrieb Dubovska kürzlich auf Social Media. Sie ergänzte: «Ich mache das alles nur für dich.» Das wird auch in der Lenzerheide so sein.

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