Hans Grugger stürzt bei der Mausefalle schwer
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2011 im Streif-Training:Hans Grugger stürzt bei der Mausefalle schwer

Hans Grugger (38) schaute nach Streif-Horror dem Tod in die Augen
«Ich bin jetzt ein arbeitsloser Lehrer»

Hans Grugger (38) geht nach einem Horror-Sturz auf der Streif durch die Hölle. Der Familienvater hat sich jedoch ins Leben zurück gekämpft.
Publiziert: 23.01.2020 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2020 um 08:51 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Foto) aus Kitzbühel

Wenn Hans Grugger (38) im Kitzbüheler Vorort Kirchberg in seinem Hotelzimmer zum Fenster hinausschaut, wird dieser sonst so ruhige Zeitgenosse richtig emotional. «Ich sehe von hier aus die Mausefalle, wo ich so schwer gestürzt bin. Der Blick zu dieser Passage löst in mir ­viele bewegende Bilder aus», ­erzählt der Österreicher mit ­bebender Stimme. «An den Tag des Sturzes kann ich mich zwar nicht erinnern. Aber beim Anblick der Mausefalle werden in mir Erinnerungen an meine schwierige Reha-Zeit geweckt. Ich musste nach acht Tagen im Koma sehr hart dafür kämpfen, damit ich wieder ein normales Leben führen kann.»

Nach Sturz in Lebensgefahr

Es ist der Hahnenkamm-Trainingstag am 20. Januar 2011, welcher das Leben des vier­fachen Weltcupsiegers buchstäblich auf den Kopf stellt – bei seinem heftigen Aufprall in der Mausefalle erleidet der gelernte Koch und Hotelkaufmann ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und schwere Verletzungen an der Lunge.

Der gebürtige Salzburger schwebt zeitweise in akuter ­Lebensgefahr. Doch der Bormio-Champion von 2004 gewinnt den härtesten Kampf seines Lebens. 2012 muss er zwar einsehen, dass er die Rückkehr in den Weltcup nicht mehr schafft. Stattdessen holt er die Matura nach und beginnt anschliessend mit dem Studium zum Oberstufen-Lehrer. «Zu ­Beginn dieser Ausbildung hatte ich grosse Schwierigkeiten, weil mein Gehirn bereits nach fünfzehn Minuten Lernen übermüdet war.» Ans Aufgeben denkt Grugger aber nie. Und im letzten November schliesst er seine Ausbildung erfolgreich ab.

Hans Grugger erlebte am 20. Januar 2011 in Kitzbühel einen Horror-Sturz.
Foto: Sven Thomann
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«Im Moment bin ich allerdings ein arbeitsloser Lehrer. Ich suche nach einer passenden Stelle, für die ich meinen Wohnort im Salzkammergut nicht verlassen muss.»

Grugger trauert nichts nach

Im Salzkammergut wohnt Grugger mit seiner Frau, der ehemaligen Weltcup-Abfahrerin Ingrid Rumpfhuber, seiner vierjährigen Tochter und dem einjährigen Sohn. In dieser ­Woche ist Hans für seinen langjährigen Ausrüster Head in Kitzbühel im Einsatz. Seiner Zeit als Rennfahrer trauert er allerdings nicht nach: «Das Leben ist sehr viel entspannter, wenn man nicht eine derart vereiste und steile Piste hinunterdonnern muss!»

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