Gut-Behrami (5.) in St. Moritz beste Schweizerin
«Ich will nicht gewinnen – und dann ist wieder Schluss»

Lara Gut-Behrami (28) hat noch lange nicht genug. Nach Rang 5 in St. Moritz wähnt sie sich auf dem richtigen Weg. «Es fehlt nicht viel», sagt sie.
Publiziert: 14.12.2019 um 15:07 Uhr
Mathias Germann

Vor zwölf Jahren fuhr Lara Gut-Behrami (28) ihr erstes Weltcup-Rennen. Rasch stellte sich heraus: Der Super-G ist die beste Disziplin des Super-Talents. Von ihren bislang 24 Weltcup-Siegen fallen 12 auf ihre Schokoladen-Disziplin. Und siehe da: In St. Moritz GR sitzt die Tessinerin, mit Nummer 5 gestartet, einige Minuten auf dem Leaderthron. Folgt Super-G-Sieg Nummer 13? Nein. Gut-Behrami weiss trotz zwischenzeitlicher Führung: Diese Fahrt wird nicht zum Sieg reichen. «Zu früh dran, zu viele Drifts, zu wenig Speed», spricht sie ihre Fehler an.

Prompt folgen vier Athletinnen, die sich vor Gut-Behrami hineinschieben. Dennoch: Während Sofia Goggia und Federica Brignone für einen italienischen Doppelsieg sorgen, zeigt die Tessinerin mit Platz 5 eine gelungene Reaktion auf das Frust-Wochenende von Lake Louise (Ka). «Ich habe attackiert, es ging immer vorwärts. Genau das habe ich gesucht. Das gibt Vertrauen.» Gut-Behrami ist überzeugt, dass nicht viel fehlt bis zum Podest. «Ich muss einfach noch besser auf dem Ski stehen.»

Licht und Schatten in St. Moritz

Genau das gelang ihr in St. Moritz GR früher öfter. Auf der Corviglia ging 2008 Gut-Behramis Stern auf, mit zarten 16 Jahren raste sie trotz Sturz vor der Ziellinie aufs Podest, sie strahlte wie ein Maikäfer. Ein Jahr später folgte der erste Weltcup-Sieg. 2016 dann die Krönung: Gut-Behrami erhielt die grosse Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups – als erste Schweizerin seit Vreni Schneider 1995.

«Zu früh dran, zu viele Drifts, zu wenig Speed», sagt Gut-Behrami über ihre Fahrt.
Foto: Getty Images
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Doch in St. Moritz gab es für die Frau aus Comano TI auch viel Schatten. 2009 steigerte sie sich in einen Kleider-Knatsch mit dem Verband hinein, dazu kritisierte sie Cheftrainer Mauro Pini öffentlich. Die Folge? Swiss Ski sperrte sie für zwei Rennen. Schliesslich war da noch die WM 2017, als Gut-Behrami Bronze im Super-G holte und sich kurz darauf das Kreuzband riss – ihre schlimmste Verletzung bisher.

Den Sprung zurück an die absolute Weltspitze schaffte Gut-Behrami seither nicht mehr. Zumindest nicht in der Form, wie sie es sich wünscht. «Ich will nicht einmal gewinnen und dann ist gleich wieder Schluss.» Man merkt, sie hat noch viel vor.

Suter trotz Druck auf Rang 6

Einen Platz hinter Gut-Behrami landet Corinne Suter, sie wird Sechste. «Ich spüre schon mehr Druck als früher. Das Resultat ist gut, die Fahrt war es nicht.» Ebenfalls nicht ganz glücklich ist Wendy Holdener, die gleichzeitig mit Michelle Gisin auf Rang 12 landet. Punkte gibt es zudem für Priska Nufer (21.), während Joana Hählen (33.) um ihre Form kämpft.

Sven Thomann
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