Gefährlich, lächerlich, ein Witz?
FIS-Renndirektor kontert Gut-Behrami

Lara Gut-Behrami (32) fand nach dem nicht abgebrochenen Rennen in Mont-Tremblant (Ka) deutliche Worte. Blick konfrontiert FIS-Renndirektor Peter Gerdol mit ihren Aussagen.
Publiziert: 07.12.2023 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 20:36 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Die Kritik von Lara Gut-Behrami war happig. «Es war ein Witz und lächerlich, ein solches Rennen zu fahren. Einfach verrückt», polterte sie am letzten Sonntag.

Was war passiert? Die Tessinerin musste sich im zweiten Riesenslalom-Lauf von Mont-Tremblant durch einen kleinen Schneesturm ins Ziel kämpfen. Obwohl sie sich letztlich vom dritten auf den zweiten Platz verbesserte, war für sie klar: Das Rennen hätte abgebrochen werden müssen. In St. Moritz GR bekräftigt sie diese Meinung: «Wenn ein Rennen nicht fair ist, ist es mühsam. Aber wenn es gefährlich ist … Nein, das brauchen wir nicht.»

Gerdol: «Gefährlich war es für mich nicht»

Blick konfrontiert FIS-Renndirektor Peter Gerdol mit Gut-Behramis Kritik. «Das ist mir ein bisschen zu viel», findet der Südtiroler. Er könne ihr Ärger verstehen, denn das Rennen sei am oberen Limit gewesen. «Aber gefährlich war es für mich nicht.» 

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Foto: keystone-sda.ch
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Für Gerdol steht fest: Fair sei das Rennen nicht gewesen – zumindest nicht für alle. «Der Wind war wirklich happig für die letzten zehn Athletinnen. Lara hat eine Böe voll getroffen. Aber so ist unser Sport, in einer Abfahrt kann die Wolkendecke auch aufreissen und plötzlich kann jemand im Sonnenschein fahren.» Man merkt: Gerdol steht hinter der Entscheidung der Rennjury, die das Rennen nicht abgebrochen hat.

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Zwei schlimme Verletzungen in St. Moritz

Vielleicht ist es Ironie des Schicksals, dass sich zwei Athletinnen nicht in Mont-Tremblant, sondern in St. Moritz schwer verletzt haben – und zwar bei Kaiserwetter. Die Italienerin Karoline Pichler beschädigt sich im zweiten Training auf der Corviglia den Innenmeniskus und wird in den kommenden Tagen operiert. 

Noch tragischer ist der Fall bei der Norwegerin Inni Holm Wembstad (23). Nachdem sie sich schon im letzten Jahr in St. Moritz bei einem Sturz verletzt hatte, fliegt sie nun bei der Einfahrt zum «Weissen Band» heftig ab. Im Ziel weint sie bittere Tränen. Sie hat sich wohl das Kreuzband gerissen.

Gerdol: «Es tut mir extrem leid für beide Athletinnen. Da sieht man, dass im Skisport immer etwas passieren kann – ob bei schlechtem, oder bei gutem Wetter.»

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