Hintermann stürzt in Val-d’Isère
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Den Sieg vor Augen:Hintermann stürzt in Val-d’Isère

Fünf Wochen nach Knie-OP
Schafft Hintermann in Garmisch ein kleines Abfahrts-Wunder?

Vor fünf Wochen wurde Niels Hintermann am linken Knie operiert. Nun kämpft er in Garmisch um seine letzte WM-Chance.
Publiziert: 03.02.2021 um 19:29 Uhr
Marcel W. Perren

Die Sensation ist greifbar. Niels Hintermann liegt am 13. Dezember bei der Abfahrt in Val-d’Isère deutlich in Führung. Bei der letzten Zwischenzeit beträgt sein Vorsprung fünf Zehntel auf Norwegens Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde, der zu diesem Zeitpunkt auf dem roten Leader-Thron sitzt. Doch dann das Drama: Der 25-Jährige verliert die Balance und landet im Fangnetz! «Wenn ich in dieser Situation nur ein bisschen besser auf den Ski gestanden wäre, hätte ich dieses Rennen wohl gewonnen und hätte damit auch mein WM-Ticket im Sack», sagt Hintermann. Aber weil der Sieger der Lauberhorn-Kombination im Jahr 2017 zwei Wochen später auch in Bormio stürzt, ist er derzeit von der Cortina-Selektion ein ganzes Stück entfernt.

Hintermann benötigt Top-7-Platz

Weil sich beim Bormio-Abflug ein elf Millimeter langes Stück vom Knorpel abgelöst hat, welches zwischen der Patella-Sehne und dem Kreuzband hängen geblieben ist, musste Hintermann an Silvester am linken Knie arthroskopiert werden – Rennen hat er seitdem keine mehr bestritten. Nun will der Mann, der im letzten Winter vier von acht Abfahrten in den Top 8 beendet hat, in Garmisch sein Comeback geben. «Im Alltag und im Kondi-Training spüre ich keine Schmerzen mehr. Und auch das letzte MRI hat gut ausgesehen», hält Hintermann fest. Um die WM-Selektionskriterien für Cortina zu erfüllen, benötigt der 190 cm lange, 97 Kilogramm schwere Bülacher bei der Abfahrt auf der Kandahar einen Rang in den Top 7. Siebter wurde Hintermann auf dieser Strecke im Vorjahr.

Viele Fragezeichen im Schweizer Abfahrtsteam

Vor dem letzten Weltcuprennen vor der WM gibt es im Schweizer Abfahrtsteam noch viele Fragezeichen. Beat Feuz, Carlo Janka, Mauro Caviezel, Marco Odermatt und Urs Kryenbühl haben die WM-Limite in der Königsdisziplin erfüllt. Kryenbühl fällt nach seinem furchterregenden Abflug in Kitzbühel für den Rest der Saison aus, Caviezels WM-Einsatz ist nach seinem schweren Trainingssturz vor knapp vier Wochen in Garmisch immer noch fraglich.

Niels Hintermann steht in Garmisch vor seinem Comeback.
Foto: Keystone
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Und ob Odermatt in Cortina neben seinen Parade-Disziplinen Super-G und Riesenslalom auch in der Abfahrt an den Start gehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht fix. Deshalb ist es denkbar, dass sich Hintermann im letzten Moment doch noch einen Platz für Cortina sichern kann. Obwohl Niels betont, dass sich seine Gedanken derzeit nicht um Cortina drehen. «Nach dem missglückten Saisonstart muss ich schauen, dass ich im Hinblick auf den nächsten Winter meinen Platz unter den ersten 30 der Weltcup-Startliste sichern kann.» Derzeit fungiert Hintermann in dieser Wertung an 24. Stelle.

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AFP

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