Feindselige WM-Duelle
Deshalb konnten sich Gut-Behrami und Vonn nicht ausstehen

Bei Welt-Titelkämpfen kracht es oft auch neben der Piste richtig heftig. Ein paar explosive Beispiele gefällig? Bitte schön ...
Publiziert: 06.02.2023 um 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2023 um 15:30 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Gut-Behrami vs Vonn

Die Olympiasiegerin aus dem Tessin und die US-Ski-Queen waren seit der WM in Val-d’Isère 2009 auf Kriegsfuss. Grund: Gemäss dem damaligen Management von Gut-Behrami soll Vonn verhindert haben, dass ihr Sponsor Red Bull auch Lara unter Vertrag genommen hat.

Maier vs Eberharter

Obwohl Stephan Eberharter im Februar 2003 als siebenfacher Saisonsieger zur WM nach St. Moritz reiste, kam sich der Tiroler bei der Pressekonferenz vor dem Super-G wie eine Nullnummer vor. Dort stürzten sich die Journalisten nämlich kollektiv auf einen anderen Österreicher – auf Hermann Maier, der in der Vorwoche beim Super-G in Kitzbühel sein erstes Weltcuprennen nach seinem schweren Töff-Unfall gewinnen konnte. Für Eberharter war das die Höchststrafe.

«Ich bin mit Hermanns Art nicht zurechtgekommen. Wenn wir uns beim Essen gegenübersassen, haben wir kaum ein Wort miteinander gesprochen. Maier lebte in seiner eigenen Welt. Wegen seiner Erfolge und seines Ruhms war er nicht mehr in der Lage, seine Umwelt zu betrachten», gab Eberharter vor Jahren zu Protokoll. Deshalb war es für den mittlerweile 53-Jährigen eine besonders grosse Genugtuung, dass er in St. Moritz den Super-G vor dem «Herminator» gewinnen konnte.

Das Klima zwischen Lindsey Vonn und Lara Gut-Behrami wurde nach der WM 2009 vergiftet.
Foto: Getty Images
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Nadig vs Moser-Pröll

Das Duell zwischen Marie-Theres Nadig aus den Flumserbergen und der um ein Jahr älteren Annemarie Moser-Pröll aus dem Salzburgerland wurde 1972 bei den Olympischen Spielen in Sapporo (Jp) lanciert. Dort verwies Nadig in der Abfahrt und im Riesen die Österreicherin auf den Silber-Platz. Ab diesem Moment war auch ihr persönliches Verhältnis gestört.

Der ehemalige Blick-Reporter Josef Keel hat das hautnah miterlebt: «1979 sass ich mit Maite an einem Tisch im italienischen Piancavallo. Um 21.30 Uhr lief Annemarie mit einer Zigarette im Mund und zwei Bierhumpen in den Händen auf uns zu und sagte mit süffisantem Unterton zu ihrer Rivalin: ‹Schlaf dann gut.› Maite murmelte irgendetwas von einer ‹dummen Kuh› und gab Pröll am nächsten Tag auf der Piste eine deutliche Antwort – sie gewann die Abfahrt souverän.»

Im letzten grossen Zweikampf konnte Moser-Pröll den Spiess jedoch umdrehen. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid (USA), welche bei den Alpinen gleichzeitig als WM gewertet wurde, gewann die Bauerntochter Abfahrts-Gold. Nadig wurde von einem kräftigen Windstoss gebremst und musste sich mit Bronze begnügen.

Girardelli vs Frehsner

Der Luxemburger Marc Girardelli (59, 5 Gesamtweltcupsiege) war in den 80er-Jahren der grosse Gegenspieler der Schweizer. Die Fronten waren in dieser Phase besonders explosiv, weil sich Girardellis Vater und Trainer Helmut und der Schweizer Cheftrainer Karl Frehsner nicht ausstehen konnten. «Vor der WM 1989 in Vail ist es zwischen Helmut und Karl fast zu einer Rauferei gekommen», erinnert sich der österreichische Journalist Wolfgang Winheim. «Als ich in Aspen im Hotel eingecheckt habe, wurde ich Augenzeuge, wie Serviceleute mit grösster Mühe einen Faustkampf zwischen Frehsner und Girardelli verhindern konnten.»

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