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Voll auf Rücken geprallt:Schlimmer Sturz von Marc Gisin in der Gröden-Abfahrt

«Es waren schwierige Voraussetzungen»
Gisin überspringt sein Saslong-Trauma

Marc Gisin meistert auf der «Saslong» den schwierigsten Sprung seiner Karriere. Rennen wird er in den nächsten Wochen aber keine bestreiten.
Publiziert: 19.12.2019 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2020 um 13:25 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Val Gardena

Weil der Zürcher Niels Hintermann mit der neuntbesten Zeit ein Torfehler begeht, beendet Carlo Janka als Zehntschnellster das einzige Training zur Abfahrt auf der Grödener «Saslong» als bester Schweizer.

Der «Iceman» macht sich aber nach seiner Fahrt aufgrund der sehr mässigen Sicht und der weiten Sprünge Sorgen um einen Teamkollegen: «Die Bedingungen sind wirklich schwierig. Und speziell für Marc ist das jetzt gar keine leichte Situation.»

Mit Marc meint Carlo Janka natürlich Marc Gisin, welcher im Vorjahr bei seinem fürchterlichen Abflug vom ersten Kamelbuckel ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Beckenbruch sowie zahlreiche Rippenbrüche erlitten hat. Ziemlich genau ein Jahr danach steht der Engelberger nun wieder am Saslong-Start.

Marc Gisin springt zum ersten Mal seit seinem Sturz vor einem Jahr über die Kamelbuckel.
Foto: Sven Thomann
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«Muss besonders schlau fahren»

«Man muss bei diesen schwierigen Bedingungen besonders schlau fahren, und ja nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen das Leben riskieren», gibt Janka vor Gisins Start zu Protokoll. Was macht Gisin? Bis zu den Kamelbuckeln verliert er rund zweieinhalb Sekunden, hebt ab und landet nach rund fünfzig Meter sehr sicher. Damit hat er das Trauma von diesem Buckel überwunden. Dass der 198 cm lange Bruder von Dominique und Michelle bis ins Ziel 6,55 Sekunden auf die Bestzeit von Abfahrts-Weltmeister Kjetil Jansrud verliert, ist in diesem Moment zweitrangig.

«Es waren für mich wahrlich schwierige Voraussetzungen, zumal ich seit Montag auch noch etwas erkältet bin», berichtet Gisin. «Doch im Endeffekt ist der Sprung über die Kamelbuckel weit, aber gut gegangen. Es hat mir sogar ziemlich Spass gemacht. Und ich hoffe, dass sich mein Unterbewusstsein, welches mich zuletzt immer wieder eingebremst hat, durch diesen geglückten Sprung beruhigt hat.»

Gisin weiss aber, dass er noch einige Trainings braucht, bis ein Wettkampf-Comeback für ihn in Frage kommt: «Ich fahre jetzt zurück in die Schweiz und werde in der Altjahrswoche nicht zur Abfahrt nach Bormio reisen. Ich werde anfangs Januar mit meinen Trainern entscheiden, wie es weitergehen wird.»

Die Schweizer im Training:

9. Nils Hintermann
10. Carlo Janka
13. Urs Kryenbühl
20. Mauro Caviezel
21. Gilles Roulin
32. Ralph Weber
43. Nils Mani
44. Stefan Rogentin
46. Beat Feuz
59. Lars Roeseti
75. Marc Gisin

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