«Ein völliger Wahnsinn»
Ex-Skifahrer Neureuther kritisiert Rennkalender scharf

Felix Neureuther hat kein Verständnis, wie die FIS den Rennkalender plant. Etwas anderes begeistert hingegen den deutschen Ex-Skifahrer: Das Duell Odermatt gegen Kilde.
Publiziert: 15.03.2023 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 14:43 Uhr

Der frühere deutsche Skifahrer Felix Neureuther hat den alpinen Rennkalender scharf kritisiert. «Das hat nichts mehr mit Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit zu tun», sagt der 38-Jährige der «Augsburger Allgemeinen». «Es gab einen brutalen Reisestress, der den Fahrern im Grunde nicht zumutbar ist.»

Neureuther nennt dabei ein konkretes Beispiel. «Die Frauen mussten gleich im Anschluss an die WM in Courchevel nach Crans-Montana und dann direkt weiter nach Kvitfjell und Are fliegen. Die Service-Leute müssen aber die gesamte Strecke mit dem Auto bewältigen, weil sie enorm viel Material zu transportieren haben», erklärte der 13-fache Weltcupsieger: «Wenn man sich diese Strecken ansieht, das ist ein völliger Wahnsinn. Der Rennkalender gehört nach diesen Gesichtspunkten neu strukturiert.»

Neuerungen und Verbesserungen nicht eingetreten

Zudem störe ihn, «dass viele Neuerungen und Verbesserungen, die vom neuen Präsidenten der FIS (Johan Eliasch, Anm.d.Red.) versprochen wurden, nicht eingetreten sind». Dabei sei «vor allen Dingen die zweite Amerika-Tournee zu nennen, die mit dem amerikanischen Markt und möglichen Live-Übertragungen im amerikanischen Fernsehen begründet wurde. Die gab es aber dann nicht.»

Felix Neureuther findet den Rennstress für die Athleten unzumutbar.
Foto: Sven Thomann
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Hoffnung auf Besserung gebe es nicht: «Leider gibt es noch keinen finalen Plan für die nächste Saison. Da ist vieles im Ungewissen», so Neureuther, «bei der Grösse und Komplexität dieses Sports wäre das extrem wichtig, nur dann kann man Planungen so umsetzen, dass das Produkt auch wirklich glänzen kann.»

Lob für Odermatt

Auch wenn Neureuther den Rennkalender kritisiert, so hat ihm einiges an der Ski-Saison auch gefallen. Die WM bezeichnet er als «Skisport vom Allerfeinsten» und auch das Duell Marco Odermatt gegen Aleksander Aamodt Kilde begeistert ihn. «Da matchen sich zwei ganz Grosse mit einem Sportsgeist, der vorbildlich ist. Und ich weiss sicher, dass Kilde alles dran setzen wird, mit einem Odermatt mitzuhalten. Auch wenn das sehr schwierig ist, weil dieser noch so junge Kerl einfach unfassbar ist. Es macht so Spass, ihm zuzuschauen.»

Denn eines sei ganz sicher: «Solche Duelle braucht der Skisport ganz dringend, denn das Interesse steht und fällt mit Typen und Persönlichkeiten.» (bir/afp)

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