Crashes, Sprüche und Fettnäpfchen
Der grosse RückBLICK auf die Ski-WM in St. Moritz

Die Ski-WM ist Schnee von gestern. Wir schauen zurück auf die Festspiele in St. Moritz.
Publiziert: 20.02.2017 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:17 Uhr
Marcel W. Perren

Der lebensgefährliche Crash

Olivier Jenot fliegt im Super-G brutal ab. Der Monegasse schwebt kurzfristig wegen starker innerer Blutungen sogar in Lebensgefahr. Zum Glück verläuft die Operation im Kantonsspital in Chur erfolgreich. Jenot kommt deshalb ohne bleibende Schäden davon und konnte bereits in seine Heimat transportiert werden. Dasselbe trifft auch auf Martin Chuber zu. Der Kasache hat im Abfahrtstraining einen Halswirbelbruch erlitten.

Das Fettnäpfchen

Unfall: Olivier Jenot schwebt nach seinem Crash in Lebensgefahr. Doch er kommt ohne bleibende Schäden davon.
Foto: Keystone
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Stephanie Venier stammt wie Beat Feuz’ Goldschatz Katrin Triendl aus Oberperfuss im ­Tirol. Nach Abfahrts-Silber stimmt die Brünette im Haus «Tirolberg» inbrünstig die ­Hymne «dem Land Tirol die Treue» an. In diesem Lied-Text gibt es die Passage «von dir ­gerissen wurde Südtirol». In ­ihrer Überschwänglichkeit ­quittiert Venier die Trennung vom Südtirol mit den Worten «Gott sei Dank». Pech für ­Venier, dass in diesem Moment auch Journalisten aus dem ­Südtirol im «Tirolberg» weilen. Die 23-Jährige entschuldigt sich daraufhin öffentlich: «Ich bin früher oft auf Zeltfesten ­gewesen und dort wird dieser Zusatz oft gesungen. Ich werde das in Zukunft sicher nicht mehr tun, schliesslich mag ich die Südtiroler sehr. Ich habe ­sogar Verwandte dort.»

Der Klartexter

Deutschlands Felix Neureuther ist ja eigentlich ein grosser Schweiz-Fan. Der Sohn von «Gold-Rosi» Mittermaier betont immer wieder, wie sehr er als Kind seine Urlaube im Berner Oberland genossen hat. Und dass er die Weltcuprennen in Adelboden und Wengen ganz besonders liebt. Doch nachdem vor dem Männer-Riesen ein Flugzeug der PC-7-Staffel ein Seil kappt und damit eine ­TV-Kamera abschiesst, platzt dem Bayer der Kragen: «Die Schweizer zicken auf der Strasse bei ­jedem km/h rum, den man zu schnell fährt. Da cashen sie richtig ab. Und dann ist der Schweizer Pilot zu deppert, um da hochzufliegen.»

Der Ösi-Koller

Österreich zieht nach dem ­miesen Start in die Qualifi­kation für die Fussball-WM in ­Russland über unseren Marcel Koller her. Da halten wir dagegen! Denn wir haben nach zwei Wochen in St. Moritz die Schnauze voll von Österreichs Platz-Sprecher Lukas Schweighofer. Es wirkt peinlich aufgesetzt, wenn der «goscherte Ösi» die Schweizer Fans mit den Worten «machts a bissl a ­Stimmung für di Wendy Holdena» heiss machen will. Schweighofer moderiert hauptberuflich auf ORF 2 die Frühstücks-Sendung. Weil er in ­dieser Rolle etwas steif wirkt, ­spottet Austrias berühmtes ­Satiriker-Duo Stermann & ­Grissemann: «Österreich steht jeden Morgen mit einem Steifen auf ...»

Die Sprücheklopfer

Andere Österreicher verwöhnen uns bei dieser WM mit ­einem besseren Schmäh als Speaker Schweighofer. Wie zum Beispiel der Bauernsohn Vincent Kriechmayr. Vor dem Start in der Abfahrt packt er eine neue Bauernregel aus: «Meine Kühe werden vor mir auch nicht mehr Respekt haben, wenn ich in der Abfahrt schnell bin.» Manuel Feller gibt nach dem Riesenslalom etwas vernebelt zu Protokoll: «Die Sicht war sehr schlecht. Aber ich habe nicht besonders darauf geschaut.»

Die Grenzgänger

Beat Feuz sichert uns mit Gold in der Abfahrt die wertvollste WM-Medaille. Er löst damit auch bei den Erzrivalen in ­Österreich ­erstaunliche Reaktionen aus. Beim Besuch im «Tirolberg» ­rufen unzählige Ösis: «Hopp Schwiiz, Hopp Schwiiz!» Österreicher, die ­einem Schweizer ­Abfahrtsweltmeister zujubeln? Die sind in etwa vergleichbar mit Moslems, die vor dem Papst auf die Knie ­gehen.

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