Ausfallorgie in Val d’Isère! Es erwischt auch den grössten Schweizer Trumpf
Gut-Behrami schimpft zuerst und schweigt danach

Satte 26 Fahrerinnen erreichen beim Super-G das Ziel nicht. Auch Lara Gut-Behrami, sonst die Zuverlässigkeit in Person, fliegt raus. Beste Schweizerin: Michelle Gisin (Platz 5).
Publiziert: 17.12.2023 um 16:16 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Folgt nach der Party der grosse Kater? Diese Frage stellt sich beim Schweizer Team in Val d’Isère (Fr). Noch am Samstag sorgen Jasmine Flury (30) und Joana Hählen (31) für einen Doppelsieg. Dazu hamsterte das Team 300 Punkte – so viele wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Die Antwort folgt am Sonntag beim Super-G: Nein, ein Kater bleibt aus. Die Flughöhe vom Vortag erreichen die Schweizerinnen aber auch nicht.

Besonders bitter ist der Ausfall von Lara Gut-Behrami (32), dem grössten Trumpf. Die Tessinerin verpasst im unteren Teil ein Tor. Zuerst schreit sie ihre Enttäuschung heraus, dann ruft sie: «Cazzo!» Auf Deutsch: Mist!

Den möglichen Sieg wirft Gut-Behrami allerdings nicht weg – und wohl auch nicht einen Podestplatz. Das zeigt der Blick auf die Analyse der Zwischenzeiten nach dem Rennen – zum Zeitpunkt ihres Ausfalls liegt Gut-Behrami auf Rang 5.

Bitteres Out: Lara Gut-Behrami scheidet in Val d'Isère kurz vor dem Ziel aus. Ein Nuller für die Tessinerin!
Foto: keystone-sda.ch
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Im flachen, unteren Teil hätte sie die 48 Hundertstel Rückstand auf Siegerin Federica Brignone (33, It) kaum gutgemacht. Bitter: Mit ihrem ersten Nuller seit acht Super-Gs büsst Gut-Behrami wichtige Punkte im Kampf um die kleine Kristallkugel ein. Auf Interviews verzichtet sie danach, auch das SRF guckt in die Röhre.

Brignone spricht von «Ausscheidungsfahren»

Die Olympiasiegerin ist längst nicht der einzige Ausfall. Gleich reihenweise sind Fahrerinnen vom teils eisigen und mit Schlägen durchsetzen Kurs überfordert. Andere wie US-Star Shiffrin verschätzen sich und fahren an einem Tor vorbei.

«Es war fast schon ein Ausscheidungsfahren», sagt Brignone im SRF. «Die Ski haben geschlagen – man musste die Kurve früh fertig haben, dann war es einfacher.»

Vor allem den jungen Athletinnen gelingt das nicht, viele sind überfordert. «Es hat teilweise geschüttelt wie wild», berichtet die beste Schweizerin, Michelle Gisin (Platz 5).

Teamkollegin Hählen (Platz 6) meint: «Es war ziemlich wild.» Das will etwas heissen, ist die Bernerin doch eine der Mutigsten im Ski-Zirkus. Letztlich erreichen 26 von 58 Fahrerinnen das Ziel nicht, was einer Quote von 44,8 Prozent entspricht.

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