«Am dümmsten finde ich es bei den Klassikern»
Schweizer kritisieren Doppelpack am Lauberhorn

Marco Odermatt gewinnt das erste Training zur Lauberhorn-Abfahrt. Mit Stefan Rogentin auf Platz drei fährt ein zweiter Schweizer aufs Podest. Wieso trotz guter Wetterprognose die Vorfreude bei den Schweizer Fahrern auf das Rennwochenende leicht getrübt ist.
Publiziert: 09.01.2024 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2024 um 17:46 Uhr

Am Lauberhorn ist alles für ein Skifest angerichtet. Die Wetterprognosen fürs Wochenende: kühl und eher sonnig. Für Samstag und die klassische Lauberhornabfahrt ist gar Kaiserwetter angesagt. Trotzdem ist bei den Schweizern nach dem ersten Training nicht von Vorfreude auf den Heimklassiker die Rede.

Grund ist das dichte Programm. Niels Hintermann (17.) kann nach seinem Trainingslauf nicht nachvollziehen, wieso ausgerechnet in Wengen eine abgesagte Abfahrt nachgeholt werden muss. «Die verkürzte Abfahrt hier gehört immer noch zu den längsten im Kalender.» Besonders unter dem Aspekt, dass es für die Speed-Cracks nächste Woche mit drei Rennen in Kitzbühel sowie zwei Rennen in Garmisch zum Monatsende streng weitergeht, sieht Hintermann die Ansetzung kritisch.

Schade um die Klassiker?

Kritik, die Odermatt teilt. Er sagt: «Am dümmsten finde ich es bei den Klassikern.» Was der Trainingsschnellste vom Dienstag meint: Abfahrtsklassiker wie das Lauberhorn oder die Hahnenkammrennen in Kitzbühel sollten nur einen Sieger pro Jahr haben. Der Energiehaushalt kommt dann noch dazu: «Zwei Trainings, eine Kurz-Abfahrt, ein Super-G und dann am Samstag noch die klassische Abfahrt von oben. Und überall willst du Gas geben – das ist schon eher zu viel.»

Marco Odermatt taktiert nicht gross und gewinnt das 1. Training am Lauberhorn.
Foto: Benjamin Soland
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Zurückhalten tut sich Odermatt im ersten Training deshalb nicht. Er gewinnt es mit fünf Hundertsteln Vorsprung auf den Amerikaner Jared Goldberg. «Ich wollte oben richtig fahren, weil wir es nur einmal im Training absolvieren», erklärt Odermatt, wieso er nicht gross taktiert habe. «Die Startkurve war heute die wichtigste Kurve für mich, weil mir diese in den letzten Jahren nicht immer geglückt ist.» Für den Energiehaushalt kündigt er für den Mittwoch aber ein «eher lockeres Training» an. Und ohnehin sei es auf dieser Strecke nicht möglich, «gross zu taktieren».

Zweitschnellster Schweizer ist Stefan Rogentin. Der Bündner verliert als Dritter 0,65 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Von einem «Wettbremsen» will Rogentin denn auch nichts wissen. «Ein paar schieben beim Start vielleicht nicht ganz an, aber das Brüggli und die Kurven fahren alle», findet Rogentin, der mit seinem Trainingsauftritt zufrieden ist, auch wenn die Strecke «noch unruhiger» war, als er erwartet hatte.

Doch auch das werde bis zu den Rennen schon «gut kommen». Alles angerichtet für ein grosses Skifest also – dichtes Programm und zwei Abfahrten hin oder her. Oder wie es Hintermann formuliert: «Dann dürfen wir eben dreimal vor diesem Publikum fahren. Das ist auch cool.»

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