18. Super-G-Sieg! Gut-Behrami lässt Ski-Legende hinter sich

Wilder Zauber am Arlberg

Mathias GermannReporter Sport

Sage und schreibe 14 Jahre ist es her, dass Lara Gut-Behrami (31) ihren ersten Super-G im Weltcup gewann. Ihr Alter damals? 17. «Ich hätte zu dieser Zeit nie gedacht, dass ich so lange fahren und so viele Erfolge feiern würde», sagt sie im Zielraum von St. Anton (Ö).

Längst ist die Tessinerin eine der grössten Skifahrerinnen der Schweizer Ski-Geschichte: Sie wurde Gesamtweltcupsiegerin (2016), Weltmeisterin (2021) und Olympiasiegerin (2022). Und nun feiert sie nach einer wilden Fahrt ihren 36. Weltcupsieg – den 18. im Super-G, ihrer stärksten Disziplin. Damit lässt sie Österreichs Ski-Legende Renate Götschl hinter sich, die 47-Jährige feierte einst 17 Super-G-Siege. Einzig Speed-Queen Lindsey Vonn (38) hat noch mehr Super-G-Erfolge als Gut-Behrami – 28.

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Zweiter Super-G in St. Anton:Lara Gut-Behrami rast zum Sieg

Ob die Schweizer Überfliegerin Vonn noch einholen wird, ist fraglich. «Ich merke, dass es nicht einfacher wird. Ich spüre ein wenig das Alter», sagte Gut-Behrami vor einem Monat. Einen Start bei den Olympischen Spielen 2026 in Cortina könne sie sich jedenfalls nicht vorstellen.

Von der WM will sie nichts wissen

Auf der Karl-Schranz-Piste am Arlberg ist von Gut-Behramis Altersbeschwerden wenig zu sehen, auch wenn ihr Start holprig ist. «Oben fuhr ich nicht so, wie ich wollte. Einige Wellen haben mich überrascht. Danach hatte ich nichts mehr zu verlieren», sagt sie. Genau so fährt sie danach auch und erinnert an Ski-Überflieger Marco Odermatt (25), der auch häufig am schnellsten ist, wenn es wild aussieht.

Wie Odermatt sucht und findet auch Gut-Behrami das Limit. Weit oben bleibt sie im weichen Schnee hängen, der linke Ski hängt in der Luft. Sie rettet sich. Dann, im Eisfall, einer Passage mit 78 Prozent Gefälle, fliegt sie zu weit und schafft es hauchdünn noch ins nächste Tor. «Zuerst war der Schnee wie im Frühling, in der Mitte hart und unten wieder weich. Es war sehr kompliziert, ein Kampf. Aber ich habe die engste Linie gesucht und versucht, die Ski auf Zug zu bringen.»

Das gelingt Gut-Behrami vorzüglich. Drei Wochen vor der WM in Méribel (6. bis 19. Februar) stimmt ihr Fahrplan. Oder? «Daran denke ich keine Sekunde. Das Ziel ist, jeden Tag top zu sein.» Obwohl sie im WM-Super-G Titelverteidigerin sein wird, gefällt ihr dieser Begriff gar nicht. «Am Start habe ich die Chance, etwas zu gewinnen. Es geht nicht ums Verteidigen – ich kann auch nichts verlieren.»

«Lara Gut ist immer gut!»

Man merkt: Nervös macht Gut-Behrami längst nichts mehr. Das ist auch ihr Trumpf, tendieren doch andere dazu, bei Grossanlässen zu überpowern. Und wer weiss, vielleicht bewahrheitet sich in Méribel ja das, was der Speaker in St. Anton bei ihrer Fahrt ins Mikrofon brüllt: «Lara Gut ist immer gut!»

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