Wettrennen gegen die Zeit
Diagnose ist da! Pirmin Reichmuth muss ums ESAF zittern

Pirmin Reichmuth muss nach einer MRI-Untersuchung um die Teilnahme am Eidgenössischen zittern. Kilian Wenger kann dagegen aufatmen.
Publiziert: 04.08.2022 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2022 um 19:03 Uhr
Marcel W. Perren

Drei Wochen vor dem Eidgenössischen wird in der Orthopädie in St. Gallen eine Untersuchung durchgeführt, die für den Kampf um die Schwinger-Krone vorentscheidenden Charakter haben könnte. Die grösste Innerschweizer Königs-Hoffnung Pirmin Reichmuth lässt nach seiner am Brünig erlittenen Verletzung beim renommierten Sportmediziner Pierre Hofer ein MRI anfertigen.

Auf dem daraus resultierenden Röntgenbild ist eine Verletzung der Bizepssehne erkennbar. Muss der 1,98-Meter-Gigant seine Ambitionen auf den Thron nun endgültig begraben? Noch nicht. «Ich werde alles probieren, damit ich in Pratteln an den Start gehen kann», gibt sich der Zuger kämpferisch.

Nur in Topform ans Eidgenössische

Reichmuth, der sich nach seiner Metzgerlehre zum Physiotherapeuten weitergebildet hat, wird in den nächsten Wochen in erster Linie das Können seiner Berufskollegen beanspruchen. «Ich werde zwei Mal am Tag Physiotherapie machen. Ansonsten werde ich meinen Körper schonen. Ich werde voraussichtlich vor dem Eidgenössischen nur noch ein Schwingtraining absolvieren», betont der 130-Kilo-Brocken. Und in diesem letzten Sägemehl-Test wird dann auch die endgültige Entscheidung fallen, ob ein Start beim königlichen Kräftemessen im Baselbiet für Pirmin wirklich Sinn macht.

Pirmin Reichmuth verletzte sich beim Brünigschwinget.
Foto: Sven Thomann
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«Ich werde ganz sicher nur dann nach Pratteln fahren, wenn ich deutlich spüre, dass ich mit den Besten mithalten kann.» Obwohl Reichmuth weiss, dass ihm nun ein dramatisches Rennen gegen die Zeit bevorsteht, wirkt er mental enorm gefestigt. «Im Vergleich zu meinen vier Kreuzbandrissen kommt die aktuelle Verletzung einer Kleinigkeit gleich. Ich habe deshalb die Gewissheit, dass ich spätestens in der nächsten Schwing-Saison eine gute Rolle spielen kann. Zumal ich ja in diesem Sommer mit meinem Comeback-Sieg am Aargauer Kantonalen bewiesen habe, dass ich mit den Besten mithalten kann. Und diese Erkenntnis hilft mir in der jetzigen Situation enorm.»

Wenger zuversichtlich

Bevor sich Reichmuth letzten Sonntag im gewonnen Zweikampf mit Severin Schwander verletzte, hat er Kilian Wenger (32) gebodigt. Der Schwingerkönig von 2010 hat seinen Wettkampf auf dem Brünig daraufhin wegen Rückenbeschwerden abgebrochen. Auch «King Kilian» hat in der Zwischenzeit ein MRI gemacht. Das Ergebnis ist erfreulich. «Das Röntgenbild sieht gut aus. Aber ich habe bereits vor dem Brünig einen leichten Hexenschuss erlitten, der dazu geführt hat, dass ich dort nicht die gewünschte Leistung erbringen konnte.» Wenger ist aber zuversichtlich, dass er bis zum Eidgenössischen wieder topfit sein wird.

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