Wegen umstrittener Entscheidung am NOS
König Nöldi richtig sauer!

Nach dem Nordostschweizerischen Schwingfest trinkt Nöldi Forrer nicht den üblichen Kranzwein sondern ein Frustbier...
Publiziert: 27.06.2016 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:35 Uhr
Marcel W. Perren

Der grosse Nöldi Forrer hat sich wochenlang wie ein kleines Kind auf das Nordostschweizerische Teilverbandsfest in Wattwil gefreut – der Schwingplatz liegt nur 17. Kilometer von seinem Wohnort Stein entfernt, hier wollte der Schwingerkönig von 2001 im Herbst seiner Karriere seinen vielen Freunden und Verwandten noch einmal etwas ganz besonderes bieten.

Der Schlussgang und der siebte NOS-Sieg seiner Laufbahn war sein erklärtes Ziel. Doch im Verlaufe von seinem Heimspiel fühlt der 37-Jährige eher wie ein ungebetener Gast!

Warum? Nach fünf Gängen steht Armon Orlik als Schlussgangteilnehmer fest. Hinter dem 21-jährigen Bündner belegen Forrer und der 18-jährige Sämi Giger punktgleich den zweiten Rang. Nicht nur der grosse Teil vom einheimischen Publikum hofft in diesem Moment, dass sich das Kampfgericht für Nöldi als Schlussgang-Gegner von Orlik entscheidet.

Der 140. Kranzgewinn seiner Karriere kann Forrer (r.) nicht wirklich trösten.
Foto: KEY
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Auf der Tribüne spricht sich auch der Berner Oberländer Roland Knutti, Ex-Einteiler und Trainingsleiter von Kilian Wenger und Co., für Forrer aus: «Ich bin begeistert von der Schwingweise von Sämi Giger, aber bei Punktgleichheit würde ich Nöldi für den Schlussgang vorziehen. Es ist sein Heimfest, zudem ist Forrer im Gegensatz zu Giger Schwingerkönig.»

Doch das Kampfgericht, welches von Jörg Abderhaldens Bruder Beat präsidiert wird, entscheidet sich für Giger. Begründung: Sämi hat drei Eidgenössische Kranzschwinger auf seinem Notenblatt, Nöldi kann nur zwei Eidgenossen vorweisen.

Mit diesem Argument könnte der Toggenburger zwar noch einigermassen leben. Der 46-fache Kranzfestsieger prangert das Einteilungs-Komitee aber wegen einer anderen Entscheidung an: «Nach dem vierten Gang lagen Giger und Orlik mit einem Punkt Vorsprung auf mich an der Spitze. Deshalb wäre es auf der Hand gelegen, dass man Sämi und Armon bereits im fünften Gang zusammen einteilt.»

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Während Orlik im Schlussgang Giger besiegt, stolpert Forrer in seinem sechsten Gang trotz sehr viel Wut im Bauch über den Appenzeller Martin Hersche.

Der 140. Kranzgewinn seiner Karriere kann ihn nicht wirklich trösten. Deshalb fährt der sonst so gesellige Käsermeister, der die vorherigen 139 Kränze mit ein paar kräftigen Schlucken Weisswein eingeweiht hat, unmittelbar nach der Rangverkündigung stark angesäuert nach Hause.

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