Foto: Sven Thomann

Rückkehr ins Sägemehl?
Forrer will mit künstlicher Hüfte Geschichte schreiben

Matthias Glarner und Nöldi Forrer erlebten am Eidgenössischen in Zug ein königliches Desaster. Trotzdem könnten beide Karrieren weitergehen.
Publiziert: 15.10.2019 um 16:42 Uhr
Marcel W. Perren

Nöldi Forrer will es noch einmal wissen. Der 41-Jährige will unbedingt ins Sägemehl zurückkehren, obwohl der König von 2001 körperlich in einer schlechteren Verfassung ist. Für den Toggenburger war das Eidgenössische in Zug bereits nach vier Gängen zu Ende. Und im November muss Nöldi wegen seiner lädierten Hüfte sehr wahrscheinlich in St. Gallen unters Messer.

Forrer zu BLICK: «Ich werde in den nächsten Wochen zwar noch ein paar Alternativmediziner besuchen. Aber wenn das auch nichts hilft, werde ich mir von meinem Vertrauensarzt Pierre Hofer ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen müssen.»

Bis jetzt war noch nie ein Schwinger mit einem künstlichen Hüftgelenk erfolgreich. Aber auch das treibt den Rekord-Kranzer (147) an: «Ich möchte der erste sein, der nach einem solchen Eingriff Kränze gewinnt.»

Matthias Glarner am Eidgenössischen Schwingfest.
Foto: Sven Thomann
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Deren drei sollen es werden. Forrer will nämlich gerne als erster Schwinger die Marke von 150 Kränzen durchbricht. 

Nicht so wild entschlossen ist der andere König, der in Zug ohne Kranz blieb. Matthias Glarner verpasste beim Eidgenössischen als erster Titelverteidiger in der Neuzeit den Kranzgewinn. Diese Enttäuschung hat der 34-Jährige in den letzten Wochen bei einer Reise durch Kanada verarbeitet.

Ob er weitermacht, weiss Glarner aber noch nicht. «Obwohl ich in den ersten Tagen nach Zug überhaupt keine Motivation verspürte, habe ich mittlerweile zwar wieder angefangen zu trainieren. Ob ich dieses Training durchziehen, und noch eine Saison dranhängen werde, weiss ich allerdings nicht» gesteht «Mäthel».Eine fixe Entscheidung wird er erst im Winter treffen. 

Und andere grosse Namen? Definitiv keine weiteren Kränze gewinnen wird der fünffache Eidgenosse Willy Graber (36) – der Berner hat wie die Innerschweizer Eidgenossen Marcel Mathys (31), Andreas Ulrich (34) und Lutz Scheuber (31) bereits vor Wochen seinen Rücktritt bekannt gegeben.

In der Nordwestschweiz ist unsicher, ob der fünffache Eidgenosse Mario Thürig (34) nach weitermacht. Dessen Aargauer Kollege Christoph Bieri (33) will trotz Rückenbeschwerden bis zum Gewinn von seinem 100 Kranz weiterkämpfen. Dazu fehlt noch ein Eichenlaub.

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