Nach dem vorzeitigen Saisonende von König Stucki
Nun setzt sogar eine Berner Legende auf einen Ostschweizer

Nach der Verletzung von Christian Stucki zeichnet sich in der Sägemehlschweiz ein Erdrutsch ab!
Publiziert: 26.08.2021 um 11:20 Uhr
Marcel W. Perren

Es könnte die finale Frage bei einer gut dotierten Quiz-Show sein: Wer war der letzte nicht aus dem Bernbiet stammende Schwinger, der bei einem Eidgenössischen Kräftemessen triumphierte?

Antwort: Der St. Galler Daniel Bösch, welcher derzeit gegen einen bösartigen Krebs kämpft, hat 2011 am Umspannen obenaus geschwungen. Danach gewann Matthias Sempach 2013 das ESAF und 2014 den Kirchberger. Matthias Glarner hat 2016 in Estavayer den Schwinger-Thron erobert.

Und die beiden letzten Wettkämpfe mit eidgenössischem Charakter hat Christian Stucki 2017 am Unspunnen und 2019 in Zug für sich entschieden. Doch nun werden die «Mutzen» beim diesjährigen Saisonhöhepunkt in Kilchberg aufgrund einer abgerissenen Bizeps- und Schultersehne auf König Stucki verzichten müssen.

Der St. Galler Metzger Daniel Bösch war 2011 am Unspunnen in Interlaken der letzte nicht Berner, welcher bei einem Eidgenössischen Kräftemessen den Sieger-Muni in Empfang nehmen durfte.
Foto: Blicksport
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«Den stärksten Trumpf verloren»

Wird deshalb die eindrückliche Berner Siegesserie zu Ende gehen? «Durch Chrigus Ausfall steigen die Chancen der anderen Teilverbände zwar an, aber in der Breite besitzen die Berner nach wie vor das stärkste Team», ist Matthias Sempach (35) überzeugt.

Nöldi Forrer (43, Schwingerkönig 2001) geht dagegen schwer davon aus, dass in Kilchberg einer seiner Kameraden aus dem NOS-Verband jubeln wird: «Natürlich sind die Berner als Team immer noch sehr stark, aber mit Chrigel haben sie ihren stärksten Trumpf verloren. Und Samuel Giger hat ja auf der Schwägalp bewiesen, dass er auch Berns Abwehrkünstler von Weissenfluh und Staudenmann besiegen kann.»

Mit vier eidgenössischen Kränzen auf dem Konto gehört Roger Brügger zu den Berner Legenden. Aber auch der 46-Jährige gibt zu, «dass ich in Kilchberg mein Geld auf Samuel Giger setzten würde.» Eine kleine Chance erkennt Brügger in Stuckis Ausfall trotzdem für seine Farben. «Möglich, dass die Berner Mannschaft dadurch noch enger zusammenrücken und junge Athleten wie Fabian Staudenmann oder Michael Wiget plötzlich einen Lauf bekommen.»

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