Nach 164 Tagen! Schwingerkönig Sempach gibt das Comeback
«Ich werde bald wieder ganz der Alte sein»

Fünf Monate nach seiner Verletzung übt König Sempach für die Verteidigung seines Throns.
Publiziert: 05.11.2015 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:16 Uhr
23. Mai: Sempach verletzt sich ...
Foto: Peter Klaunzer
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Von Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Nachdem Matthias Sempach (29) am 23. Mai beim Oberaargauischen in Grasswil im Zweikampf mit Reto Schmid mehrere Bänderrisse am Fussknöchel erlitten hatte, wurde er auf dem Weg vom Sägemehl in die Garderobe von seinem Bruder Stefan und Klubkollege Stefan Studer gestützt.

Fünf Monate später stehen «Steffu» und «Steffu» wieder neben «Mättu» im Sägemehl, diesmal aber aus einem erfreulichen Grund: Der Schwingerkönig kann im  Kirchberger Schwingkeller am Reinhardweg mit seinen Vereinskameraden endlich wieder ein Training in seinen Zwilchhosen absolvieren!

Normalerweise übernimmt der Überschwinger beim SK Kirchberg auch die Rolle des Trainingsleiters, doch an diesem Abend führt ein «Altmeister» aus dem Kanton Luzern Regie: Thomas Arnold (35), Sieger des Innerschweizerischen von 2009. «Thömu war als Aktiver vor allem berühmt und berüchtigt für seinen ‹Churz›. Damit meine Klubkollegen und ich von seinem Know-how profitieren können, habe ich ihn für zwei Kurse verpflichtet.»

Sempach versucht, Arnolds Inputs an einem hochkarätigen Sparrings-Partner umzusetzen – die Rede ist von Remo Käser (19), der im letzten Sommer zweimal Kilian Wenger, Schwingerkönig von 2010, bodigen konnte. Remos Vater Adi (Schwingerkönig 1989) sieht vom Sägemehlrand zu, wie sein «Prinz» vom regierenden König ein paar Mal mustergültig auf den Rücken «gekurzt» wird. Käsers Fazit: «Mättu wirkt auf mich, wie wenn es die Verletzungspause gar nie gegeben hätte!»

Sempach analysiert sein Comeback etwas weniger euphorisch: «Wenn morgen ein Wettkampf stattfinden würde, könnte ich dort noch nicht antreten. Meine Muskulatur im Bein ist noch nicht so ausgeprägt wie vor der Verletzung, und ich spüre wegen der Vernarbung immer noch ein leichtes Ziehen. Zudem bin ich noch nicht so beweglich wie zu meinen besten Zeiten.»

Im selben Atemzug hält der «böse» Alchenstorfer mit 93 Kränzen und 31 Kranzfestsiegen aber fest, dass sein Fahrplan für die Titelverteidigung beim nächsten Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac FR stimmt: «Wenn ich den Schweregrad meiner Verletzung in Betracht ziehe, darf ich mit meinem jetzigen Zustand sehr zufrieden sein. Und ich bin überzeugt, dass ich körperlich bald wieder ganz der Alte sein werde.»

Und was hat Sempach der Technik-Kurs mit Thomas Arnold gebracht? «Die Zangenbewegung, die er bei seinem Kurzzug benutzt, könnte auch mich weiterbringen. Vielleicht nehme  ich Thömus ‹Fussfäger› eines Tages in mein Repertoire auf.»

Eine gute Idee, schliesslich hat Arnold mit diesem «Fussfäger» mehrmals den Berner Oberländer Defensiv-Spezialisten Hanspeter Luginbühl gebodigt, welcher Sempach seinerseits schon einige Gestellte abringen konnte ...

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