Hier humpelt Gnägi nach dem fünften Gang vom Platz
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Schockmoment:Hier humpelt Gnägi nach dem fünften Gang vom Platz

«Es hat richtig ‹geklöpft›»
Grosse Sorge um Gnägi nach Verletzungs-Drama

Der Triumph von Lario Kramer am Freiburger Kantonalen ist gleich in zweifacher Hinsicht historisch. Trotzdem leidet er mit seinem Kumpel Florian Gnägi. Der Seeländer bangt um das ESAF.
Publiziert: 24.07.2022 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2022 um 19:38 Uhr
Nicola Abt

An Krücken und mit einem dick einbandagierten linken Knie humpelt Florian Gnägi (33) in Richtung Ehrendamen. Das Schwinger-Herz blutet, während der in Studen aufgewachsene Seeländer seinen verdienten Ehrenkranz aufgesetzt bekommt. Ein kleiner Trost an einem Tag, der verheerende Folgen haben könnte.

Im fünften Gang bezwingt Gnägi den Teilverbandskranzer Sven Hofer platt – Maximalnote und Schlussgang-Einzug. «Freude herrscht», würde alt Bundesrat Adolf Ogi (80) durch die bescheidene Schwingarena in Léchelles jubilieren. Doch auch dem ehemaligen Regierungsmitglied dürfte wenige Sekunden später der Atem stocken. Von einer Siegesfaust ist beim 108-fachen Kranzgewinner nichts zu sehen. Stattdessen bleibt er mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Erst gemeinsam mit zwei Helfern kann der dreifache Saisonsieger den Ring verlassen.

«Es hat richtig ‹geklöpft›», sagt Gnägi, der im Dezember Vater wird, zu Blick. Droht sogar das Aus für das Eidgenössische Schwingfest Ende August? Am Montag dürfte ein MRI Klarheit schaffen. «Das Knie ist instabil, aber Schmerzen habe ich keine», so der Schwarzsee-Sieger weiter.

Sieger Lario Kramer posiert mit dem Muni.
Foto: Nicola Abt
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Schockmoment:Hier humpelt Gnägi nach dem fünften Gang vom Platz

Auch an Lario Kramer – dem Mann des Tages – geht die Verletzung seines Kollegen nicht spurlos vorbei. «Ich wünsche ihm gute Besserung und hoffe, dass er schnellstmöglich ins Sägemehl zurückkehren kann.» Die beiden trainieren oft gemeinsam in Magglingen. Dort, wo Gnägi hauptberuflich arbeitet – im Kompetenzzentrum Sport der Armee.

Historischer Tag für Kramer

Trotz diesem Makel ist der 24. Juli 2022 ein historischer Tag für Kramer und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. «Ich konnte zum ersten Mal sechs Gänge an einem Kranzfest gewinnen.» Das ihm dieses Kunststück gleich noch bei seinem eigenen Kantonalfest gelingt, «ist umso schöner».

Bereits vor dem Schlussgang steht der Einheimische als Festsieger fest. Im finalen Kampf kann der neuerdings vierfache Kranzfest-Triumphator noch eine offene Rechnung begleichen. In den bisherigen zwölf Duellen konnte Kramer seinen Verbandskollegen Benjamin Gapany, der aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Gnägi nachrückte, noch nie bezwingen. An diesem Sonntag ist gegen den Gemüsegärtner aus Galmiz FR aber kein Kraut gewachsen. Souverän legt der Rigi-Schlussgänger den Landwirt aufs Kreuz. Jubel auf der einen Seite, Besorgnis auf der anderen.

«Ich wusste, Angriff ist meine beste Verteidigung»
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Kramer nach Festsieg:«Ich wusste, Angriff ist meine beste Verteidigung»

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