Joel Wickis Trainer Dany Hüsler wirkt vor dem ersten Gang am Luzerner Kantonalen verunsichert. Wer Joels komplett verseuchte Geschichte in dieser Saison kennt, wird die Skepsis des Übungsleiters sehr gut nachvollziehen können.
Rückblick: Im Juli verletzt sich der Erstgekrönte vom letzten Eidgenössischen am Ellenbogen, im August zerrt sich der 24-Jährige kurz nach seinem Comeback am Berner Kantonalen den Oberschenkel.
Für das Comeback am Luzerner muss dieser Oberschenkel hart getapt werden. Kann Wicki unter diesen schwierigen Voraussetzungen trotzdem reüssieren? Die Antwort fällt ziemlich überzeugend aus. Im Anschwingen vergräbt der Entlebucher den Schwyzer Eidgenossen Reto Nötzli im Sägemehl! Es folgen drei Plattwürfe gegen Mittelschwinger, ehe Joel das 140 Kilo Schwergewicht Sven Schurtenberger zwar dominiert aber nicht auf den Rücken bringt.
Doch dieser Gestellte genügt Wicki zur Quali für den Schlussgang, in dem er dem er den ehemaligen Brünig-Sieger Erich Fankhauser nach drei Minuten bodigt.
Auch Staudenmann siegt
«Nach diesem Härtetest bin ich wirklich sehr erleichtert» schnauft Coach Hüsler tief durch. «Joels Schwungabläufen fehlt zwar noch die letzte Präzision. Aber das sollten wir in den zwei verbleibenden Wochen bis zum Kilchberg-Schwinget in den Griff bekommen.» Möglich, dass Wicki beim Saisonhöhepunkt in Kilchberg mit Samuel Giger anschwingen wird.
Der 23-jährige Thurgauer feiert am Nordostschweizerischen in Mels seinen 7. Saisonsieg. Eindrücklich: Giger legt beim 22. Kranzfestsieg seiner Karriere vier Eidgenossen aufs Kreuz! Einzig gegen Samir Leuppi muss sich Sämi mit einem Gestellten begnügen.
Beim Berner-Jurassischen feiert Fabian Staudenmann (21) seinen 2. Kranzfestsieg und Curdin Orlik darf sich nach dem 4. Rang doch noch Hoffnungen auf die Nomination für Kilchberg machen.
Alle drei Schwingfeste gibts hier im Ticker zum Nachlesen:
Schwingen: Der Sonntag 12. September im Ticker