Brünig-Sieger Fankhauser dankt Wicki
«Dieser Sieg gehört zur Hälfte Joel»

Nach 8 Jahren Berner Dominanz gibt es endlich wieder einen Innerschweizer Sieg auf dem Brünig. Dank Triumphator Erich Fankhauser – und seinem Kollegen Joel Wicki, der sich für ihn opfert.
Publiziert: 29.07.2018 um 23:55 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:11 Uhr
Hier erbt Erich Fankhauser den Brünig-Sieg!
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Wicki und Wenger stellen im Schlussgang:Hier erbt Erich Fankhauser den Brünig-Sieg!
Emanuel Gisi

Es ist ein Traumtag auf dem Brünig. Besser gehts nicht: Sommer, Sonne, 6500 begeisterte Fans in der Kultarena, strahlend blauer Himmel. Und wie aus heiterem Himmel schlägt auch Erich Fankhauser zu. Oder besser: Er lässt zuschlagen. Der Entlebucher hat eigentlich schon Feierabend und beobachtet nichts ahnend dem Schlussgang zwischen Joel Wicki und Kilian Wenger. «Nach drei Minuten hat es mir gedämmert, dass ich bei einem Gestellten ja den Sieg erben würde», sagt Fankhauser später zu BLICK. Erst der dritte Kranzfestsieg.

Dass es so weit kommen könnte, daran glaubt eigentlich niemand – zu aggressiv ist Wicki an diesem Tag unterwegs, zu dominant sind seine Auftritte. Doch Fankhausers Klubkollege lässt die Sache ruhig angehen, Wenger wartet auf Angriffe, die nur selten kommen. «Ich hatte ihn offensiver erwartet», sagt er später. «Vielleicht hätte ich etwas mehr riskieren sollen.»

Erich Fankhauser lässt sich als Brünig-Sieger 2018 feiern.
Foto: KEY
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Und so tickt die Uhr, nach zwölf Minuten gibt es keinen Sieger: Wicki und Wenger reichen sich die Hände, Fankhauser reisst die Arme in die Höhe. Der 27-Jährige gewinnt den Brünig-Schwinget.

Sensationell! Es ist erst Fankhausers dritter Kranzfestsieg, sein erster Bergfestsieg überhaupt. «Ich kann es noch gar nicht glauben», sagt der Luzerner. Und bedankt sich sofort beim Kameraden. «Dieser Sieg gehört zur Hälfte Joel. Er zeigt, was er für ein toller Teamkollege ist.» Hintergedanke: Mit dem Gestellten haben die Innerschweizer den Festsieg auf sicher. Zum ersten Mal seit 2010, als Martin Grab den letzten seiner fünf Brünig-Siege feierte, triumphiert kein Berner, sondern ein Innerschweizer. Die Durststrecke ist beendet. «Das macht uns stolz», sagt Wicki, der vielleicht auch wegen einer Verletzung an der Hand, die er sich im fünften Gang gegen Florian Gnägi zuzog, nicht volles Risiko eingeht.

Der Profiteur kann sein Glück nicht fassen. Fankhauser: «Ich habe ja gar kein überrissen starkes Notenblatt, da muss man ehrlich sein. Ich sehe mich auch nicht als Spitzenschwinger. Und jetzt stehe ich da und habe den Brünig gewonnen!» Er könne Wicki gar nicht genug danken. «Ich muss mir was für ihn überlegen», so Fankhauser lachend. «Er hat jetzt etwas gut bei mir.»

Geschlagen sind die Berner, die nach acht Jahren erstmals nicht als Sieger vom Berg herabsteigen. «Der Tag musste kommen, an dem ein Innerschweizer wieder hier gewinnt», sagt Christian Stucki, am Morgen mit zwei Gestellten schon früh zurückgebunden, dank einem bärenstarken Nachmittag trotzdem noch auf Platz 2. «Aber davon geht die Welt nicht unter.»

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