Hier verweigert Horton die Siegerehrung mit Weltmeister Sun Yang
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Eklat bei Schwimm-WM:Horton verweigert Siegerehrung mit Weltmeister Sun Yang

Riesen-Wirbel um Doping-Chinese
Schwimm-WM startet mit einem Eklat an Siegerehrung

Silbergewinner Mack Horton (Aus) sorgt zum Start der Schwimm-WM in Südkorea für einen Eklat. Er protestiert gegen Weltmeister Sun Yang und verweigert bei der Siegerehrung dem dopingvorbelasteten Chinesen den Handschlag und steigt nicht aufs Podest.
Publiziert: 22.07.2019 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2019 um 15:38 Uhr

Die Schwimm-WM im südkoreanischen Gwangju hat schon am Sonntag am ersten Tag einen Aufreger. Bei der Siegerehrung über 400 Meter Freistil will der Australier Mack Horton, der Silber gewinnt, nicht zu Weltmeister Sun Yang (China) aufs Podest steigen.

Er verweigert zudem den Handschlag zur Gratulation und das Foto der Medaillengewinner. Horton bleibt demonstrativ daneben unten stehen, während Bronze-Gewinner Gabriele Detti (Italien) zum Chinesen raufsteigt. Hintergrund des Protest ist der dopingvorbelastete Yang Sun (27).

WADA legte Rekurs gegen Freispruch ein

Ihm droht im September eine nachträgliche Dopingsperre vor dem CAS, dennoch darf Yang an der WM mitschwimmen. Er soll letzten Herbst mutmasslich mit dem Hammer Doping-Proben zerstört haben. Der internationale Schwimmverband Fina sprach Yang Sun aber frei, doch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA legte vor dem CAS Rekurs ein. Yang Sun war schon 2014 drei Monate wegen Dopings gesperrt.

Silber-Gewinner Mack Horton bleibt bei der Siegerehrung daneben stehen.
Foto: imago images / Bildbyran
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Horton sagt über seine Protestaktion: «Frust ist wahrscheinlich das richtige Wort. Ich denke, ihr wisst warum. Seine Taten und wie mit ihnen umgegangen wird, sprechen lauter als alles, was ich je sagen würde.»

Ausgebuht wurde Sun Yang im Schwimm-Stadion nicht, wohl auch, weil viele chinesische Fans vor Ort waren. Er nimmt die Kritik an ihm gelassen hin und meint: «Es ist okay, wenn man mich persönlich nicht respektiert. Aber bei der Siegerehrung sollte man mein Land respektieren.»

Am Montagnachmittag reagiert der internationale Schwimmverband mit einer Mitteilung. Er verwarnt in einem Brief den australischen Verband und auch Horton.

Yang Sun lässt sich Luft zufächern

Der Chinese sorgt seit vielen Jahren mit seiner Überheblichkeit  in der Schwimm-Halle für Wirbel. Der Deutsche Florian Wellbrock erinnert sich in der «Welt»: «Bei der WM 2017 habe ich mich nach dem Ausschwimmen lange unter die Dusche gestellt, komme raus, und da stand er mit drei seiner Sklaven, die ihm Luft zufächelten, damit er nicht anfängt zu schwitzen. Er trägt seinen Rucksack nicht selbst, hat manchmal sogar jemanden dabei, der einen Stuhl für ihn aufstellt.»

Seit 2011 gewann der fast zwei Meter grosse Yang Sun auf den Distanzen zwischen 200 und 1500 Meter zehn WM-Titel und feierte dreimal Olympia-Gold. In Südkorea tritt er als Nächstes über die 800 Meter Freistil an (23. und 24. Juli). (rib)

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