Brasilianer stürzt schwer am CSIO
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Minutenlange Behandlung:Brasilianer stürzt schwer am CSIO

Schweizer verpassen den Sieg
Schlimmer Sturz am Nationenpreis in St. Gallen

Ein Abwurf kostet die favorisierten Schweizer den lang ersehnten Sieg im Heim-Nationenpreis. Die gute Nachricht aber ist, dass sich der Brasilianer Stephan de Freitas Barcha nicht so schlimm verletzt hat, wie zunächst befürchtet worden ist.
Publiziert: 02.06.2019 um 21:48 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2019 um 13:24 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Es wird zur Nebensache, dass die Schweizer Equipe am Nationenpreis des CSIO St. Gallen als Favoritin «nur» auf den 3. Platz gesprungen ist. Und ebenso, dass die Entscheidung im Stechen äusserst spannend wird. Am Ende nur ein Abwurf entscheidet, dass die Schweizer sich nicht vor Italien und Frankreich setzen.

Der Grund: Stephan de Freitas Barcha, der drittletzte Reiter des zweiten Umgangs, stürzt schwer. Der Brasilianer und sein Wallach Artois d’Avillon setzen beim Aussprung der Dreier-Kombination zu früh zum Sprung an.

Das Pferd kommt ins Straucheln, der 30-Jährige versucht irgendwie aus dem Sattel zu springen. Auf dem Rasen rollt er sich ab und wird von den Hufen in Kopfnähe und am Oberkörper getroffen. De Freitas Barcha bleibt liegen, sofort sprinten Helfer und die brasilianischen Teamkollegen herbei.

Der Brasilianer Stephan de Freitas Barcha bleibt nach einem Sturz liegen, nachdem er vom Pferdehuf am Oberkörper getroffen worden war.
Foto: Keystone
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Eine Plane wird um den Verletzten gespannt, der von den Sanitätern betreut wird. Der Krankenwagen fährt direkt auf den Platz, auf dem Gründenmoos herrscht betroffene Stille. Minutenlang. Bis über die Lautsprecher bekannt gegeben wird, dass der Reiter bei Bewusstsein und ansprechbar ist.

Später wird vom FEI-Jumping-Direktor John Roche bestätigt, dass der Unfall glimpflicher ausgegangen ist als zunächst befürchtet, der Brasilianer sich aber zu weiteren Untersuchungen noch im Spital befindet.

Schweizer verpassen Sieg

Zwischen dem Sturz und dieser ersten Entwarnung fällt die sportliche Entscheidung. Und die ist hochspannend! Die Schweizer sind nach dem ersten Umgang als Dritte in Lauerstellung mit vier Fehlerpunkten, sind aber auf Patzer der noch makellosen Italiener und Franzosen angewiesen.

«Wir waren fast schon aus dem Rennen und bekamen nochmals eine Chance», fasst es Equipenchef Andy Kistler zusammen. Denn nach zwei Runden liegen die Schweiz, Italien und Frankreich gleichauf – ein Stechen mit je nur einem Reiter jeder Equipe muss entscheiden.

Steve Guerdat ist der Auserkorene, weil er mit Bianca im zweiten Umgang nicht mehr geritten ist, da seine Teamkollegen Martin Fuchs, Niklaus Rutschi und Paul Estermann vor ihm fehlerfrei waren. «Er musste etwas riskieren», sagt Kistler fast schon entschuldigend. Und prompt fällt eine Stange. Dieser eine Abwurf ist es, der die Schweizer den Sieg kostet.

Die Italienerin Giulia Martinengo und der Franzose Guillaume Foutrier bleiben fehlerfrei, hätten aber langsamere Zeiten gehabt. Nach zuletzt zwei zweiten Plätzen in St. Gallen ist es diesmal der dritte Rang. Bitter. «Dementsprechend enttäuscht sind wir alle», so Kistler. Im Nationenpreis-Ranking sind die Schweizer nun punktgleich mit St.-Gallen-Sieger Frankreich aber noch die Leader.

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