Heimsieg im Nationenpreis-Krimi am CSIO St. Gallen
Schweizer Springreiter besiegen den Fluch

Dank einer starken zweiten Runde gewinnt die Schweizer Equipe ihren Heim-Nationenpreis. Es ist der erste Sieg in St. Gallen seit 1996.
Publiziert: 06.06.2022 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2022 um 19:30 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Alle Augen im Gründenmoos sind auf auf den letzten Reiter, Oldie John Whitaker (66), gerichtet. Liefert der Brite einen fehlerfreien zweiten Umgang, müsste sein Team den Sieg in einem Stechen gegen die Schweiz ausmachen. Als die Stange fällt, brandet Jubel auf. Die Schweizer Equipe holt den lang ersehnten Heimsieg des Nationenpreises: In St. Gallen hat sie seit 1996 nicht mehr triumphiert, letztmals gewinnt sie 2000 in Luzern.

Dabei sieht es nach dem ersten Umgang nicht zwingend danach aus. Nach dem makellosen Martin Fuchs (29) auf Leone Jei kassieren Steve Guerdat (39) und Edouard Schmitz (22) je einen Abwurf, Pius Schwizer (59) liefert mit zwei Fehlern das Streichresultat. «Ich bin etwas zu brav geritten», analysiert Schwizer, «und hatte dann Pech bei den Fehlern, die ich aber sofort abgehakt habe.»

Als drittbeste Equipe geht die Schweiz hinter Holland und Grossbritannien in die zweite Runde. Mit dem Wissen, die eigene Fehlerquote tief halten zu müssen, um die Siegeschance wahren zu können.

Martin Fuchs liefert mit einem Doppel-Nuller auf Leone Jei die Basis für den Heimsieg im Nationenpreis des CSIO St. Gallen.
Foto: keystone-sda.ch
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Fuchs setzt sogleich ein Zeichen, dass seine Equipe diesem Druck standhalten kann. Er bleibt erneut ohne Abwurf. Danach tun es ihm Debütant Schmitz auf Quno und Routinier Schwizer auf Vancouver de Lanlore gleich – und geben damit die beste Bewerbung ab für weitere Aufgebote oder gar die WM im August.

«Ich war etwas enttäuscht, dass in der ersten Runde nicht schon ohne Fehler war», gesteht Schmitz gar, der sich trotz Druck voll auf seine Ritte fokussieren kann. Seine Nationenpreis-Premiere auf Fünf-Stern-Niveau «bleibt unvergessen».

Schlussreiter Guerdat mit Venard de Cerisy muss nicht mehr in den Parcours, weil das Ergebnis nicht mehr entscheidend verbessert werden kann und alles in den Händen von Whitaker liegt. Die Briten fallen nach dessen Fehler aufgrund der langsameren Zeit gar noch auf den 3. Platz zurück, die Holländer halten sich auf dem 2. Rang.

Dieser Triumph bedeutet der Equipe und ihrem Chef Michel Sorg enorm, «ich bin so stolz auf sie», sagt er. «Wir haben so lange gewartet auf diesen Tag», ergänzt Guerdat.

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