Guerdat und Fuchs am CHI Genf
Schweizer Kumpel führt die Welt-Elite an

Im Top10-Final des CHI Genf duellieren sich am Freitagabend die zehn Bestklassierten der Weltrangliste. Titelverteidiger und Nummer 1 ist Steve Guerdat. Martin Fuchs ist ihm als Nummer 2 auf den Fersen.
Publiziert: 13.12.2019 um 12:16 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Sie kennen sich schon fast zwei Jahrzehnte. Steve Guerdat (37) und Martin Fuchs (27) sind mehr als nur gute Freunde geworden. Sie sind Spitzenreiter und Konkurrenten, die zuletzt an zwei Championaten zusammen auf dem Podest standen – sich dies aber gegenseitig gönnen. Rivalität ist da, Neid nicht.

Guerdat holte sich im April den Weltcup-Sieg beim Finale in Göteborg (Sd), Fuchs wurde Zweiter. Bei den Weltreiter-Spielen in Tryon (USA) 2018 gewann Guerdat WM-Silber, Fuchs WM-Bronze. Die Konsequenz der konstant starken Leistungen der beiden Schweizer: Sie stehen ganz oben in der Weltrangliste.

Guerdat hält sich schon das ganze Jahr als Nummer 1! Fuchs ist ihm seit Anfang Herbst als Nummer 2 auf den Fersen. Eine Konstellation, die es mit zwei Schweizern so noch nie gab. Und die vielversprechend ist für die kommende Olympia-Saison.

Martin Fuchs reitet heute Abend Silver Shine im Top10-Final des CHI Genf.
Foto: imago images/Pressefoto Baumann
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«Ich schaue immer noch zu Steve auf»

Guerdat war in seiner Jugend das Idol von Fuchs – und heute? «Ist er es immer noch. Ich schaue immer noch zu Steve auf. Er ist ein Vorbild für mich, weil er Erfolge mit verschiedenen Pferden feiert und auf den Punkt die Leistung abrufen kann», erklärt der Zürcher Oberländer. Auch Fuchs hat zwei tolle Saisons hinter sich, gekrönt mit dem EM-Titel 2019 in Rotterdam (Ho). «Aber ich bin noch weit weg von Steves Palmarés.»

Wenn sie an den gleichen Turnieren sind, schreiten Fuchs und Guerdat, die beide von Martins Vater Thomas trainiert werden, die Parcours gemeinsam ab. Gibt mittlerweile auch der Jüngere dem Routinierten Tipps? «Steve sagt das zwar so, aber ich habe nicht das Gefühl», sagt Fuchs lachend. Aber wenn Guerdat mal ein Stechen reite und er nicht, dann schaue er den anderen Reitern zu und berichte ihm dann von deren Runden.

Anerkennung für die Schweizer

Für ihre Weltranglisten-Führung ernten die beiden Schweizer vielerorts Anerkennung in der Szene. Eine Würdigung der weltbesten Springreiter ist auch der heutige Top10-Final am CHI Genf. Guerdat sattelt Wallach Alamo, mit dem er es vor einem Jahr gewonnen hat. Fuchs reitet Wallach Silver Shine. «Es ist das geilste Springen», so Fuchs, «es war mein grosser Wunsch, da dabei sein zu können.»

Sein noch grösseres Ziel ist, sich in den Top10 der Weltrangliste etablieren zu können, «dafür sind viele GP-Platzierungen die Voraussetzung». Und die Nummer 1 zu sein? «Vielleicht auch mal», schmunzelt er, «aber mir ist Konstanz wichtiger, als die Nummer 1 zu werden für einen Monat oder so und dann wieder runterzurutschen.» Doch dass dies passieren könnte, kann man sich sowohl bei Fuchs als auch bei Guerdat derzeit nicht vorstellen.

Die Top10-Reiter in Genf:

Top10-Final, Freitag, 13. Dezember, 21.15 Uhr:

1. Steve Guerdat (Sz)
2. Martin Fuchs (Sz)
3. Daniel Deusser (De)
4. Ben Maher (Gbr)
6. Peder Fredricson (Sd)
10. Henrik von Eckermann (Sd)
12. McLain Ward (USA)
13. Harrie Smolders (Ho)
18. Marcus Ehning (De)
19. Niels Bruynseels (Be)

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