Zwei Stefans für ein Halleluja? Oder doch ein Jungspund?
Diese Rad-Stars kämpfen um die begehrten Olympia-Tickets

Am Donnerstag gibt Swiss Olympic die Selektion der Schweizer Radgenossen für Olympia bekannt. Bei den Männern zeichnet sich ein enges Rennen ab.
Publiziert: 26.06.2024 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2024 um 09:34 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Viele möchten, nur zwei dürfen: Im Strassenradsport kommt es zu einer heiklen Olympia-Selektion. Dabei herrscht Dichte-Stress, sind doch nur zwei Tickets zu vergeben. Was spricht für wen? Swiss Olympic gibt das Aufgebot am Donnerstag bekannt. Blick analysiert die fünf Kandidaten und wagt eine Prognose. Sicher ist: Beide werden in Paris Zeitfahren (27. Juli) und Strassenrennen (3. August) bestreiten.

Stefan Küng (30): Mit einer Wunderwaffe

Hat einen sicheren Platz für Paris: Stefan Küng wird bei Olympia dabei sein. Wer sonst noch?
Foto: Getty Images

Läppische drei Wimpernschläge (einer dauert 0,15 Sekunden) fehlten Küng vor drei Jahren zu Olympia-Bronze. Neue Chance, neues Glück? Das Strassenrennen ist mit 273 Kilometer so lang wie noch nie. Für alle brutal, für Küng ideal – wenn andere müde werden, legt er zu. Auch nach vielen, harten Anstiegen? Beim Zeitfahren soll eine neue Wunderwaffe mit dem Namen «Supersonica» stechen. Das Velo von Hersteller Wilier ist 27’400 Franken teuer und pfeilschnell. Vor einer Woche wurde Küng darauf Schweizer Meister. Blick-Prognose: Warum bei den Ausführungen der Konjunktiv fehlt? Einfach: Küng ist in Paris dabei.

Jan Christen (20): Olympia kommt zu früh

Supertalent Jan Christen muss sich noch gedulden. Bei der Heim-WM in Zürich könnte er U23-Gold holen.
Foto: keystone-sda.ch

Das Schweizer Supertalent kennt seine Limite noch nicht, er wird besser und besser. Seine Fahrweise: Explosiv, angriffig, mutig. Im Zeitfahren hat er trotz seines geringen Gewichts (63 Kilo) ebenfalls Qualitäten. Blick-Prognose: Paris kommt zu früh, ihm gehört die Zukunft.

Wer geht in Paris an den Start? Stefan Küng (l.) und Stefan Bissegger haben die besten Karten.

Marc Hirschi (25): Warten auf den nächsten Coup

Marc Hirschi darf ebenfalls Hoffnungen für Paris haben. Blick prognostiziert: Er erhält kein Ticket.
Foto: keystone-sda.ch

Die Heim-WM im Herbst ist ihm wichtiger als Olympia. «Aber ich wäre trotzdem gerne dabei», sagt Hirschi. Auch wenn er seit seinem Durchbruch 2020 stagnierte, ist er ein Mann für die grossen Rennen. Das Olympia-Strassenrennen mit seinen kurzen Anstiegen würde ihm liegen, beim Zeitfahren wäre er chancenlos. Blick-Prognose: Hirschi ist ein heisser Kandidat, schafft es aber knapp nicht.

Stefan Bissegger (25): Der Muni scharrt wieder

Den Eiffelturm im Visier: Stefan Bissegger bestreitet zuerst die Tour de France, dann die Sommerspiele – das ist die Blick-Prognose.
Foto: Thomas Meier

Er ist zum bewährten Training von Coach Marcello Albasini zurückgekehrt. Das zahlt sich aus. Bissegger, wegen seines kräftigen Körpers Muni genannt, ist wieder heiss. Er zeigte eine solide Tour de Suisse und kann sich bei der Tour de France die für ihn wichtige Rennhärte für Olympia holen – ein Vorteil gegenüber Hirschi und Co. «Das Zeitfahren in Paris würde mir sehr gut liegen», sagt Bissegger. Kein Wunder: Die 32,4 Kilometer sind fast flach. Das Strassenrennen ist für ihn wohl zu hart. Prognose: Hinter Küng der beste Zeitfahrer – Bissegger erhält das Olympia-Ticket.

Mauro Schmid (24): Überall gut, aber nicht top

Mauro Schmid wurde zwar Schweizer Meister im Strassenrennen, Olympia dürfte aber für ihn nicht aufgehen. Der Parcours bei der Heim-WM liegt ihm noch mehr.
Foto: freshfocus

Wegen Knieproblemen war sein Frühjahr zum Vergessen. Nun ist der Zürcher umso frischer – zuletzt krönte er sich zum Schweizer Meister im Strassenrennen. Auch im Zeitfahren ist er sehr solide. Prognose: Muss hinten anstehen und darf auf die WM hoffen.

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