Neun Radgenossen hoffen und pokern
Wo landen Küng und Frank kommende Saison?

Kaum ein Schweizer Rad-Profi weiss, wo er nächstes Jahr fährt. Einige müssen bangen – die meisten sitzen aber fest im Sattel.
Publiziert: 19.06.2018 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:59 Uhr
Mathias Germann

Noch dauert die Rad-Saison lang. Und doch sind schon viele Fahrer auf der Ziellinie – jener der Verhandlungen um einen neuen Vertrag. In den Wochen vor dem Start zur Tour de France (ab 7. Juli) werden Jahr für Jahr Profis mit auslaufenden Verträgen heiss gehandelt – oder eben nicht. Gleiches gilt im Fall der Radgenossen, neun von zwölf schauen sich derzeit um, einer beendet die Karriere.

Den grössten Wechsel gibt es beim BMC-Team, dem ehemaligen Rennstall von Andy Rihs (1942-2018). Da der Hauptsponsor aussteigt, ist auch die Zukunft von Tom Bohli (24), Kilian Frankiny (24), Stefan Küng (24), Michael Schär (31) und Danilo Wyss (32) offen. Angst muss dabei keiner haben, Sorgen höchstens Wyss – er schaffte es zu selten, sich in Szene zu setzen.

Tour-de-Suisse-Zeitfahrsieger Küng ist dagegen der derzeit begehrteste Schweizer auf dem Markt. Auch Schär, mit seinen Roller-Qualitäten eine absoluter Top-Helfer in der Fläche, dürfte problemlos ein neues Team finden. Gleiches gilt für Kletterer Frankiny, der sagt: «Helfer in den Bergen sind eher rar gesät. Das kommt mir entgegen, ich kann also ruhig bleiben.»

Tom Bohli (24).
Foto: KEY
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Beim französischen Team AG2R hat Silvan Dillier (27), Zweiter bei Paris-Roubaix, einen weiterlaufenden Vertrag. Mathias Frank (31) dagegen dürfte ebenfalls irgendwo Unterschlupf finden – wohl definitiv nicht mehr als Leader, dafür als starker Adjutant, wenn es bergauf geht. 

Bleiben die FDJ-Walliser Steve Morabito (35) und Sébastien Reichenbach (29). Während sich Morabito in der «Sonntagszeitung» mit dem Karriereende befasst («Ich bin auch bereit für das ‹richtige Leben›»), hat Reichenbach nach einem starken Giro als Helfer des Franzosen Thibaut Pinot (28) hervorragende Karten in der Hand.

Der Vertrag des Routiniers Michael Albasini (37) beim Mitchelton-Scott läuft dagegen noch ein Jahr. Die australische Equipe weiss die Qualitäten des Thurgauers, der in den letzten zwölf Jahren immer mindestens ein Rennen pro Saison gewann, zu schätzen. Reto Hollensteins (32, Katusha) Zukunft ist derweil noch offen. Ganz im Gegensatz zu jener von Grégory Rast (38), der bei Trek keinen neuen Vertrag erhält, aber dem Team wohl in anderer Funktion erhalten bleibt.

Das Fazit: Nicht nur die Räder im Peloton drehen sich pausenlos, sondern auch das Vertrags-Karussell. Fortsetzung folgt – auch für neun Schweizer. 

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