Wieder WM-Pleite! Ferdy National (95) tröstet Cancellara
Fabian, du bist trotzdem ein Grosser

Die WM beginnt schlecht. Bereits nach 5000 Metern beklagt Fabian einen Platten. 5000 Meter vor dem Ziel werfen ihn Beinkrämpfe dann endgültig aus den Medaillen.
Publiziert: 29.09.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:18 Uhr
Von Hans-Peter Hildbrand aus Ponferrada

Es will einfach nicht sein. Im elften Anlauf, nach 254 WM-Kilometern, fährt Fabian Cancellara (33) wieder geschlagen ins Ziel. Elfter mit sieben Sekunden Rückstand auf den überraschenden Sieger Michal Kwiatkowski.

Der 24-jährige Pole überrascht alle Spitzenfahrer. Praktisch keiner hat ihn auf einer mög­liche Medaillenliste gehabt.

Der Prologsieger der diesjährigen Tour de Romandie macht im Finale genau das, was der Tour-Sieger Vincenzo Nibali (It) in den italienischen Zeitungen angekündigt hat: «Angriff in der Abfahrt der ersten Steigung. Sieben Kilometer vor dem Ziel, dann durchziehen.»

Enttäuschend: Cancellara scheitert am frühen Platten (l.)...
Foto: Screenshot SRF
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Silber geht an Simon Gerrans (Aus), der Spanier Alejandro Valverde (Dritter) holt sich seine sechste WM-Medaille (2 Silber, 4 Bronze).

Michael Albasini macht das perfekte Rennen

Wieso und Warum wird Fabian Cancellara so schwer geschlagen? «Ich kam ins Ziel und habe sofort nach Fehlern gesucht», erklärt der Berner.

Er findet auch eine Stunde später keine vernünftige Erklärung: «Der Regen ist für meine Muskulatur sicher nicht ideal. Doch dem Wetter will und kann ich keine Schuld geben.»

Eigentlich sei alles so gekommen wie geplant. Danilo Wyss sei super für ihn gefahren, Michael Albasini sei gar ein perfektes Rennen gelungen. «Nur ich konnte heute das alles nicht zu einem erfolgreichen Ende führen. An der letzten Steigung stand ich mit Krämpfen still.»

Bringt Cancellara noch einmal diese Kraft auf?

Er könne nicht sagen, wo er einen Fehler gemacht habe. Körperlich zeigt er sich nach dem Rennen überaus fit, kaum gezeichnet vom harten Rennen. «Ich habe gut gegessen und getrunken, die Vorbereitung war perfekt. Ich bin am Vorabend erstmals nicht direkt nach dem Essen ins Bett. Wenn ich einen Fehler wüsste, würde das mir auch sehr helfen.»

Ob Fabian Cancellara im Spätherbst seiner Karriere – er fährt bis 2016 – noch einmal die Kraft aufbringt, um sich so exzessiv auf ein Titelrennen vorzubereiten, ist fraglich. Was der Berner in seinen letzten zwei Saisons noch anstellt, für Ferdy National Kübler (95) bleibt Cancellara auch ohne WM-Titel ein ganz Grosser.

Der Weltmeister von 1951 in Varese (It) hat sich das Rennen daheim vor dem Fernseher angeschaut. «Mit einem leicht schlechten Gewissen», erzählt er BLICK am Telefon lachend. «Ich habe halt manchmal den Kanal gewechselt und den Ryder Cup geschaut. Der war auch sehr spannend.»

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