«Die grösste Entwicklung gab es in der Reifenkombination»
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Flückiger zeigt Rennmaschine:«Die grösste Entwicklung gab es in der Reifenkombination»

Weltcup-Comeback nach Zeranol-Fund
Flückiger kehrt trotz Doping-Wirbel in Topform zurück

Es herrschte das grosse Schweigen zwischen dem Mountainbike-Star und Swiss Cycling. Nun zeichnet sich eine Annäherung ab – sein Doping-Fall ist jedoch weiterhin hängig.
Publiziert: 13.05.2023 um 13:48 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Beim Weltcup-Auftakt ist scheinbar alles wie gehabt. Die Mountainbike-Stars Nino Schurter (am Samstag 37) und Mathias Flückiger (34) sind in Tschechien die heissen Schweizer Podestanwärter bei den Männern.

Doch Flückigers Start ist alles andere als ganz normal. Der Berner startet erstmals seit der Aufhebung seiner provisorischen Dopingsperre wieder im Weltcup. Und das in absoluter Topform: Bei der Hauptprobe in Chur fährt Flückiger stark, er liefert sich mit Superstar Tom Pidcock ein packendes Duell um den Sieg und wird Zweiter.

Auf seinem Velo scheint der vermeintliche Doping-Fall, der ja nach wie vor hängig ist und wie ein Damoklesschwert über Flückiger schwebt, keine Spuren zu hinterlassen. Aber daneben? Zwischen Flückiger und Swiss Cycling gibts zwar seit der Aufhebung der provisorischen Sperre wieder ganz normal Kontakt zum neuen Natitrainer Beat Müller. Auch Leistungstests absolvierte der Berner. Aber was einen Austausch über die Hintergründe seines Falls angeht, herrscht Funkstille.

Mathias Flückiger fährt so stark wie eh und je, der Doping-Wirbel hinterlässt keine sportlichen Spuren bei ihm.
Foto: Zamir Loshi
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Flückiger sagte Swiss-Cycling-Termin ab

Zumindest nach der Aufhebung der Sperre durch die Disziplinarkammer des Schweizer Sports hätte sich Flückiger eine offizielle Äusserung des Verbands erhofft, doch die blieb bis heute aus. Allerdings wäre es ein Bruch mit Gepflogenheiten, wenn sich Swiss Cycling zu einem nicht abgeschlossenen Verfahren äussern würde. Auch, weil für die Dopingjagd und -sperren nicht der Verband, sondern Swiss Sports Integrity zuständig ist.

Fakt ist: Flückiger sagte letzte Woche kurzfristig seine Präsenz an einem Swiss-Cycling-Medientermin in Landquart GR ab. Seine Erklärung: Er habe bereits an seiner privaten Pressekonferenz Anfang März ausführlich geredet. Damals erklärte Flückiger detailliert, warum sein atypisches Testergebnis mit dem Zeranol-Fund kein bewusstes Doping sein könne. Zeranol ist ein selten auftauchendes Anabolikum. Und er sagte dort über sein Verhältnis zu Swiss Cycling: «Es besteht noch Klärungsbedarf.»

Austausch mit Radverband steht bevor

Zwei Monate danach scheinen sich Topfahrer und Verband wieder anzunähern. Nach Blick-Informationen soll bald ein Austausch zwischen Flückiger und Swiss Cycling stattfinden. Auch mit dem Hintergrund, dass im August die WM in Schottland stattfindet. Mit Flückiger als mutmasslichem Medaillenanwärter im Verbandstrikot. Er kann trotz hängigem Fall selektioniert werden. Wann und wo das Treffen stattfindet, ist aber noch unklar.

Ein erstes Mal für die WM empfehlen will er sich nun beim Weltcupstart. «Chur war ein super Test für Nove Mesto, in den Anstiegen fühlte ich mich sehr stark», sagt Flückiger.

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