Hier packt Küng den Konkurrenten am Nacken
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2. Etappe der Tour de France:Hier packt Küng den Konkurrenten am Nacken

«Ich hatte ein bisschen Schiss»
Stefan Küng erklärt Griff in den Nacken seines Gegners

Der Niederländer Fabio Jakobsen sichert sich im Sprint den Sieg auf der 2. Etappe der Tour de France. Neuer Träger des Maillot jaune ist der Belgier Wout van Aert. Stefan Küng sorgt derweil mit einer Nackengriff-Aktion für Aufsehen und handelt sich eine Busse ein.
Publiziert: 03.07.2022 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2022 um 09:45 Uhr

Aus Schweizer Sicht sorgt vor allem Stefan Küng (28) für Aufsehen bei der 2. Etappe der Tour de France. Der Ostschweizer zofft sich mit Ruben Guerreiro (27) vom Teams EF Education-EasyPost – und packt diesen plötzlich am Nacken!

Gegenüber Blick erklärt sich der Thurgauer wie folgt: «Ich habe rechts überholt und weil es viele Leute am Strassenrand gehabt hat, dachte ich, dass es etwas gefährlich ist, weshalb ich wieder rein ging. Danach war ich am Rad von Stefan Bisseggers Teamkollegen, der hat mich dann aussen wieder überholt und gesagt: ‹Du verdammter Idiot.›»

Danach seien einige «schöne» Worte gefallen und Guerreiro habe angefangen, ihn zu beschimpfen. Dann kam es zum Übergriff: «Er schaute dann immer wieder zu mir zurück und ich sagte ihm: ‹Schau nach vorne, es ist verdammt gefährlich, mit allen Zuschauern am Strassenrand.› Dann griff ich an seinen Helm und sagte ihm: ‹Schau einfach nach vorne, es ist alles gut.›»

Der Niederländer Fabio Jakobsen (links) siegt in Nyborg vor Wout van Aert (rechts in Grün), dem neuen Gesamtleader aus Belgien.
Foto: Thibault Camus
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Busse für Küng

Was man im Fernsehen nicht sehen konnte: Der Portugiese schüttete dem 28-Jährigen einen Bidon an und sei ein wenig «ausgetickt». Küng überquert die Ziellinie im 151. Rang. Er ist sich bewusst, dass er seine Hand nicht vom Lenker hätte nehmen sollen: «Das ist ein No-Go, auch wenn es nicht gewalttätig war. Aber ich hatte in dieser Situation einfach ein bisschen Schiss.»

Im Ziel haben sich die beiden Streithähne dann ausgesprochen und sich gegenseitig entschuldigt. «Zwischen uns ist alles bestens», so Küng. Später am Samstagabend wurde dann klar: Küng wird dafür gebüsst. Der Thurgauer muss für diese «Tätlichkeit» eine Geldstrafe von 500 Franken zahlen, ausserdem werden ihm 20 Punkte in der UCI-Rangliste abgezogen.

Bestklassierter Schweizer in der 2. Etappe ist Stefan Bissegger auf Platz 54, Silvan Dillier folgt im 121. Rang, Marc Hirschi landet auf Platz 169.

Jakobsen triumphiert

Der 25-jährige Niederländer Fabio Jakobsen triumphiert nach den 202,5 km von Roskilde nach Nyborg mit einer halben Radlänge Vorsprung vor Wout van Aert. Dritter wird der Däne Mads Pedersen. Für Tour-Debütant Jakobsen vom Team Quick-Step ist es der erste Tagessieg bei der Frankreich-Rundfahrt.

Dank den sechs Sekunden Bonifikation für Rang 2 schnappt sich unterdessen Van Aert das Maillot jaune. Der Belgier vom Team Jumbo-Visma führt nun mit einer Sekunde Vorsprung vor dem bisherigen Leader Yves Lampaert, der einen üblen Sturz zu verkraften hat.

Der Belgier, der in Nyborg für seinen Teamkollegen Jakobsen den Sprint anfährt, gewann tags zuvor überraschend das Auftaktzeitfahren in Kopenhagen. (SDA/wst/che)

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